Lungau, Salzburg. Um ein Facebook-Foto des steirischen FPÖ-Nationralratsabgeordneten Wolfgang Zanger ist ein Polit-Streit zwischen SPÖ und FPÖ ausgebrochen. Die Salzburger SPÖ-Landespartei behauptet in einer Aussendung,dass Zanger vor einer Bergwand für sein Facebook-Profilfoto posiert, auf der während der NS-Zeit ein Hakenkreuz im Felsen zu sehen war, so der Ramingsteiner Bürgermeister Günther Pagitsch.
"Eingesessene Lungauer wissen, dass der Politiker (Anm. Zanger) vor einem Hintergrund posiert, auf dem zur NS-Zeit ein großes Hakenkreuz in die Landschaft gezeichnet war. Nach dem Krieg wurde es mit weißer Farbe übermalt. Die konkrete Felswand befindet im Ramingsteiner Ortsteil Altenberg, direkt links über dem Eingang zum Silberschaubergwerk", so Pagitsch.
Dass die Auswahl des Foto-Motivs reiner Zufall ist, glaubt SPÖ-Landesgeschäftsführer Hannes Mathes nicht: "Bei der FPÖ gibt es genauso viele Zufälle wie Einzelfälle. Irgendwann einmal ist das einfach nicht mehr glaubwürdig."
Bürgermeister: Kultstätte "Ewiggestriger"
Von Mathes in Kenntnis gesetzt wurde auch der sozialdemokratische Ramingsteiner Bürgermeister Günther Pagitsch, der ebenfalls schockiert reagierte und befürchtet, dass es sich beim Altenberg um einen Code oder gar eine heimliche Kultstätte unter "Ewiggestrigen" handeln könnte, wie es in einer Aussendung heißt.
"Ehrlich gesagt beunruhigt es mich schon, wenn der Schandfleck unserer schönen Gemeinde als Hintergrund für einen FPÖ-Politiker dient, der bereits wiederholt mit rechtsextremen Kreisen in Verbindung gebracht worden ist. Nazi-Touristen sind bei uns nicht willkommen", so der SPÖ-Bürgermeister.
FPÖ: Zangers Profil-Foto von Agentur gestaltet
Die FPÖ weist den Vorwurf, Zanger würde vor dem Berg posieren, zurück, schließlich handle es sich bei dem Prpfilbild um eine Fotomontage. "Das Konterfei Zangers wurde in das Bergfoto montiert. Das ist für jedermann mit freiem Auge zu erkennen – also auch für die Genossen", heißt es dazu. Außerdem sei das Bild von einer Agentur erstellt worden. "Wolfgang Zanger hat lediglich den Auftrag gegeben, ein schönes Naturfoto auszuwählen. Das hat die Agentur auch getan und dieses Foto ausgesucht (Anm. es folgt ein Link zu Wikipedia)", heißt es in einer FPÖ-Aussendung. Der Vorwurf sei "schäbig und lächerlich", so FPÖ-Generalsrekretär Christian Hafenecker.
Hafenecker zeigt sich angesichts des SPÖ-Vorwurfs jedenfalls empört: „In Österreich gibt es viele Gebäude, Landstriche und Orte, zu denen es Bezüge zur schrecklichen Nazi-Zeit gibt. Dass auf dieser Bergwand im Lungau zur Nazizeit ein Hakenkreuz gezeichnet war, wissen wohl nur Einheimische. Zwei Jahre lang ist das niemandem aufgefallen. Es ist durchschaubar, warum diese Geschichte genau jetzt konstruiert wird. Faktum ist: Die FPÖ und Wolfgang Zanger haben sich in dieser Angelegenheit nichts zu Schulden kommen lassen."
FPÖ droht SPÖ mit Klage
Die FPÖ droht der SPÖ jetzt sogar mit Klage, sollte diese ihr Behauptung aufrecht halten, Zanger habe dieses Bild im Wissen der Geschichte dieses Motivs bewusst ausgewählt.
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