Auch bei Selbstanzeigen

SPÖ: Härtere Strafen für Steuersünder

22.03.2014

Strafzuschläge sollen dem Budget bis zu 50 Mio. Euro jährlich bringen.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Steuerhinterzieher sollen künftig bei einer Selbstanzeige Strafzuschläge zahlen und so dem Budget jährlich 50 Mio. Euro bringen, geht es nach der SPÖ. Auch soll es bei Betriebsprüfungen kleine Änderungen geben, und die Verjährungsfrist beim Finanzamt könnte verlängert werden. Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) erhielt Freitag diese Vorschläge vom Koalitionspartner, berichtete Ö1 am Samstag.

Strafzuschläge

"Bei über 50.000 Euro soll ein Strafzuschlag von fünf Prozent dazukommen, bei 100.000 zehn Prozent und bei über einer Million 50 Prozent", sagte SPÖ-Finanzstaatssekretärin Sonja Steßl im Radio. Derzeit zahlt man bei Selbstanzeige nur die hinterzogenen Steuern und deren Verzugszinsen, was laut SPÖ-Vorschlag nun nur mehr bis zu einer hinterzogenen Summe bis zu 50.000 Euro so bleiben soll. Bei einer Million Euro nicht bezahlter Steuern würde künftig also eine halbe Million Strafe fällig.

"Hier geht es auch darum, Steuerehrlichkeit zu fördern. Man hat nach wie vor die Möglichkeit einer Selbstanzeige", so die rote Vertreterin im Finanzministerium.

Bei Betriebsprüfungen sollen Selbstanzeigen nur mehr eine strafmildernde Wirkung haben. Nur wer sofort alles offen legt, soll künftig einem Strafverfahren entgehen können. In Österreich könne man nämlich derzeit weniger Steuern als man tatsächlich hinterzogen habe angeben und trotzdem erhalte man noch eine strafbefreiende Wirkung der Selbstanzeige, so Steßl. "Das soll sich ändern."

Weiters soll der Zeitraum in dem die Steuerbehörde Bescheide ausstellen kann steigen. Steßl will die momentan fünf Jahre mindestens auf sieben, vielleicht auf zehn, ausweiten.

Zwei Milliarden Euro
Fast zwei Milliarden Euro sollen pro Jahr am Fiskus vorbeigeschwindelt werden, schätzt der Linzer Wirtschaftsprofessor Friedrich Schneider laut Ö1. Die Zahl der Selbstanzeigen hat sich im Vorjahr - wohl vor allem wegen Steuerabkommen mit der Schweiz und Liechtenstein - wie vielfach berichtet auf 12.000 fast verdoppelt.

Aber: Schon bei den Koalitionsverhandlungen sei die SPÖ bei der ÖVP mit dem Wunsch nach solchen Verschärfungen gescheitert, hieß es im Radio.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel