Salzburg
SPÖ-interne Stimmensammlung gegen Faymann
03.07.2008
In Salzburg formiert sich nun Widerstand gegen die SPÖ-Führung Gusenbauer/Faymann.
Der frühere SPÖ-Landesvorsitzende Wolfgang Radlegger sammelt seit Tagen Mitstreiter, die Werner Faymann als neuen Parteichef verhindern wollen. Mit dem ehemaligen SPÖ-Zentralsekretär Heinrich Keller, der früheren Wiener Kulturstadträtin Ursula Pasterk und Salzburgs Ex-Bürgermeister Josef Reschen habe er bereits einige gefunden.
"Ein Aal greift sich rauer an"
"Aalglatt ist der
falsche Ausdruck. Gegen diesen Typus von Politiker greift sich ein Aal rauer
an", zitieren die "Salzburger Nachrichten" Radlegger, der nun
Geschäftsführer der Wüstenrot-Holding ist. Kanzler Alfred Gusenbauer und
Faymann seien "Teflon-Politiker" ohne Herz. "Man lässt sich nicht als
Politiker von einem Herausgeber an der Nase herumführen." Da lobe er sich
Außenministerin Ursula Plassnik (V).
"Es werden immer mehr mitmachen"
Um Faymann als neuen
Parteichef zu verhindern, wurde Radlegger aktiv. "Ich telefoniere seit
Tagen, es werden immer mehr, die mitmachen", sagte er. Mit dem ehemaligen
SPÖ-Zentralsekretär Heinrich Keller, der früheren Wiener Kulturstadträtin
Ursula Pasterk und Salzburgs Ex-Bürgermeister Josef Reschen habe er bereits
einige gefunden, berichteten die "Salzburger Nachrichten" am Donnerstag.
Ziel der Gruppe sei es, "einen neuen personellen Boden in der Parteiführung
zu legen". Wie der Protest kanalisiert werden solle, darüber herrsche noch
Unklarheit. Das könne über eine Petition, über Anträge beim Parteitag oder
auch über öffentliche Protestmaßnahmen erfolgen.
Die Gruppe hat sich laut Radlegger auch bereits Gedanken über mögliche Nachfolger an der Parteispitze gemacht. "Namen nenne ich keine. Die werden sonst sofort kaputtgemacht." Er selbst wolle politisch aber nichts mehr werden. "Ich melde mich allein aus Sorge um die SPÖ und die österreichische Politik zu Wort."