Die neue stellvertretende SPÖ-Klubchefin Julia Herr im Interview auf oe24.TV über Koalitionen, Millionärssteuern und Linkspopulismus.
oe24.TV: Sie haben gesagt, die ÖVP ist kein Koalitionspartner, warum nicht?
Julia Herr: Koalitionsfragen muss man hintenanstellen. Mit der ÖVP könnte es schwer werden, weil ich im U-Ausschuss direkt die Korruption der ÖVP sehen konnte – z.B. in Chats. Da hat man sich für Vermögende eingesetzt, dass sie keine Steuern zahlen. Solche Ungerechtigkeiten müssen enden.
oe24.TV: Finanzminister Brunner sagt, Ihre geplante Millionärssteuer würde nichts bringen.
Herr: Das stimmt halt einfach leider nicht. Es braucht gerechte Finanzierung für wichtige Investitionen in die Zukunft. Da müssen auch Vermögende mitzahlen.
oe24.TV: Wie viel Linkspopulistin steckt in Ihnen?
Herr: Das müssen andere beurteilen. Unsere Forderungen betreffen 98 % der Bevölkerung, damit sind wir in der Mitte.
oe24.TV: SPÖ-Chef Babler ist für Tempo 100, Sie auch?
Herr: Der Trend geht zur Tempo-Reduktion. Generell fordern wir das nicht, aber wo man die Bevölkerung dazu überzeugen kann, sollte man es tun.
oe24.TV: Was ist Ihr Ziel für die Wahlen 2024?
Herr: Koalitionen werden verhandelt, wenn das Ergebnis vorliegt. Ein Plus wäre gut, Nummer eins werden sowieso. Wir gehen davon aus, dass der nächste Kanzler Babler heißen wird.
