Paukenschlag in Kärnten

SPÖ-Köfer wechselt zu Stronach

14.08.2012

Dem Spittaler Bürgermeister Köfer droht nun der Ausschluss aus der SPÖ.

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Frank Stronach rekrutiert den Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer für seine neue Partei. Köfer wird dem Vernehmen nach nun aus der SPÖ ausgeschlossen und legt das Mandat zurück, bleibt aber im Nationalrat. Er will zudem auch Bürgermeister von Spittal bleiben.

Pressekonferenz
Noch am Dienstag in der Früh wurde er mit einem Dementi zitiert, wenige Stunden später war alles ganz anders. In einer eilig anberaumten Pressekonferenz gab dies Kärntens SPÖ-Chef Peter Kaiser heute bekannt. Er bedauerte den Schritt, sah die Sache aber relativ nüchtern.

Wunderheiler mit Chefambitionen
Gerhard Köfer (51) ist der erste aktive Bundespolitiker, der für Frank Stronachs neue Partei in den Ring steigt. Ob er wirklich zum Zugpferd taugt, bleibt abzuwarten. Im Nationalrat ist der SP-Abgeordnete bisher als unauffälliger Hinterbänkler in Erscheinung getreten. Mediale Präsenz brachte dem Bürgermeister der Kärntner Bezirksstadt Spital bisher nur seine missglückte Gegenkandidatur zu Peter Kaiser als Kärntner SP-Chef und seine Nebenbeschäftigung als "Energetiker". Außerdem verweigerte er zuletzt - schon ganz auf Stronach-Linie - als einziger SP-Abgeordneter dem ESM seine Zustimmung.

Parteiaustritt hatte sich abgezeichnet
Die SPÖ kommentiert den Wechsel ihres Abgeordneten Gerhard Köfer ins Lager von Frank Stronach zurückhaltend. Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter sprach am Dienstag von einem "klaren Schnitt" des Kärntners, der selbst seinen Austritt aus Partei und Parlamentsklub erklärt habe. Die Trennung habe sich ohnehin schon abgezeichnet, weil Köfer zuletzt im Klub isoliert gewesen sei und kaum noch den Kontakt gesucht habe.

Kräuter geht davon aus, dass auch Abgeordnete anderer Parteien zu Stronach wechseln werden und dessen neuer Partei somit die Arbeit des Unterschriftensammelns für die Nationalratswahl ersparen werden. "Im BZÖ gibt's ja auch viele, die ihre politische Laufbahn fortsetzen wollen", so Kräuter.

Köfer wird dritter "wilder" Abgeordneter im Nationalrat
Mit Köfers Ausschluss aus der SPÖ sind künftig drei fraktionslose Mandatare im Hohen Haus tätig. Weitere "wilde" Abgeordnete sind Erich Tadler und Robert Lugar.
Tadler und Lugar haben bei der Wahl 2008 beide für das BZÖ kandidiert. Der Salzburger Tadler hatte sich im Jänner 2010 mit dem BZÖ-Klub zerstritten und wurde daraufhin ausgeschlossen. Lugars Wechsel in die Fraktionslosigkeit erfolgte im September des Vorjahres. Der Niederösterreicher argumentierte, er könne den gegenwärtigen Kurs der Partei nicht mehr mittragen.

Der LIVE-TICKER der Pressekonferenz zum Nachlesen finden Sie auf der nächsten Seite

 

16:59: Und da ist die PK schon zu Ende, Kaiser erwartet nun einen Neuaufbau für die Spittaler SPÖ.

16:56: Als Begründung gab Köfer an, dass er "mit 51 Jahren noch etwas neues begründen möchte", so Kaiser.

16:52: SPÖ-Chef Peter Kaiser "bedauert den Schritt", sieht die Sache aber nüchtern.

16:47: Jetzt ist es offiziell bestätigt: Köfer geht zu Stronach, bleibt aber im Nationalrat.

16:46: Erste Gespräche mit Stronach gab es schon Anfang Juli, damals erklärte Köfer es gehe um die "energetische Behandlung" von Stronachs Pferden.

16:44: Auswirkungen wird der Wechsel auch auf Bundesebene haben, ist Köfer doch auch Nationalratsabgeordneter.

16:41: Köfer sorgt nicht zum ersten Mal für Aufregung, so bezeichnet er sich selbst als "Wunderheiler ".

16:32: Die ersten Details zur PK sickern durch. Der SPÖ-Bürgermeister Gerhard Köfer wird zu Frank Stronachs neuer Partei überwechseln.

16:30: Die Kärntner Politik wurde in den vergangenen Wochen von mehreren Skandalen erschüttert, abzuwarten bleibt ob auch der heutige Tag einen Paukenschlag bringt.

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