Kein formeller Beschluss allerdings eine deutliche Präferenz für Kern.
Die SPÖ Oberösterreich bevorzugt Christian Kern als Nachfolger des Ex-Bundesparteichefs und Bundeskanzlers Werner Faymann. Einen formalen Beschluss hat der Landesparteivorstand aber Mittwochabend nicht gefasst. Allerdings habe sich in der Sitzung eine "deutliche Präferenz für Kern abgezeichnet", erklärte oö. Übergangsparteichef Johann Kalliauer. Eine formale Festlegung hielt er "für übertrieben".
Im Gegensatz zu Gerhard Zeiler besitze Kern einen höheren Bekanntheitsgrad sowie die Fähigkeit die "Sprache des Volkes" zu beherrschen, so die überwiegende Meinung im Landesvorstand. Sozialminister Alois Stöger, der zu der Sitzung nach Linz gekommen war, teilte die Ansicht der Mehrheit der oö. SPÖ-Vorstandsmitglieder, dass ein Zuwarten bei der Nennung eines Favoriten bis zum Landescheftreffen am Freitag keinen Sinn mache.
Über das Verhältnis der SPÖ zur FPÖ wurde in der knapp zweieinhalbstündigen Sitzung laut Kalliauer nur am Rande gesprochen. Er persönlich sehe aber inhaltlich "weit und breit keine Vereinbarkeit".
Bereits am Nachmittag hatte sich die SPÖ Linz für Kern stark gemacht, ebenso der Bund Sozialdemokratischer Akademikerinnen Oberösterreich (BSA OÖ): "Der BSA OÖ hat sich einstimmig für eine Nominierung von Christian Kern als neuen Bundeskanzler ausgesprochen", teilte dessen Vorsitzender, der Linzer Vizebürgermeister Christian Forsterleitner, am Mittwoch in einer Presseaussendung mit. Kern sei eine "Führungspersönlichkeit mit klaren Zielen vor Augen" und genieße daher "unser Vertrauen".