Zwei Monate vor der Wahl wird es ganz knapp. Laut neuester ÖSTERREICH-Umfrage (Gallup, 400 Befragte, 24./25. Juli) hat die ÖVP wieder zur SPÖ aufgeschlossen, legt als einzige Partei seit den vergangenen Wochen zu und liegt nur mehr zwei Prozent hinter Platz eins. Würde schon heute gewählt, hätte die SPÖ 27 %, die ÖVP 25 % der Stimmen.
Kanzlerfrage: Faymann
schon 13 % vor Spindeleger
Doch auch die SPÖ kann sich angesichts der aktuellen Umfrage freuen: Während sie als Partei stagniert, zieht Parteichef Werner Faymann in der Kanzlerfrage davon. Könnten die Österreicher ihren Kanzler direkt wählen, bekäme Faymann 34 Prozent der Stimmen, während ÖVP-Chef Michael Spindelegger nur auf 21 Prozent käme. 13 Prozent Unterschied zwischen den beiden gab’s noch nie.
Dahinter liegen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und die Grüne Eva Glawischnig bei 17 Prozent.
FP, Grüne stagnieren
Erfolgserlebnisse also für SPÖ und ÖVP. Es dürfte sich auszahlen, dass sowohl Faymann als auch Spindelegger auf ihren Urlaub verzichtet haben. Die drei Oppositionsparteien kommen nämlich nicht vom Fleck. Die Folge: Der Abstand zwischen ÖVP und FPÖ beträgt bereits sieben Prozent – so viel wie noch nie seit der Wahl 2008.
40 % wissen noch nicht
sicher, wen sie wählen
Finale. In den letzten acht Wochen ist noch viel aufzuholen. Erst 57 Prozent derer, die zur Wahl gehen, wissen bereits mit Sicherheit, wen sie wählen, 40 Prozent haben sich noch nicht fix entschieden. Besonders hoch ist der Anteil der Unentschlossenen bei den ÖVP-Wählern (40 %), am niedrigsten bei FPÖ-Sympathisanten (9 %).
Wahl-Themen: Arbeitsplätze, Bildung wichtig
Entscheidend. ÖSTERREICH wollte wissen, welche Themen für die Wahlentscheidung der Österreicher wichtig sind – und hier zeigt sich, warum die Opposition derzeit wenig punkten können. Die zwei, gleich von beiden rechten Oppositionsparteien FPÖ und Stronach besetzten Themen Ausländer und Euro liegen auf der Skala ganz unten. Vor allem der Bereich EU lässt die Österreicher derzeit kalt. Für fast ein Drittel ist er sogar „unwichtig“. Auch die Umweltfrage hat keine Priorität.
Schulfrage. Ganz oben auf der Liste stehen Bildung und Schule. Für 87 Prozent ist dieser Komplex wichtig. Gleich dahinter die Sicherung der Arbeitsplätze, dahinter liegen gleichauf die Bekämpfung der Korruption und die steigenden Preise.