In den Anträgen zum Wiener SPÖ-Parteitag lauert eine veritable Politbombe.
Morgen, Samstag, 9 Uhr, Messe Wien. Wie schon so oft startet in dem modernen Zweckbau der Parteitag der Wiener Genossen. Doch diesmal ist die einst so kampfkräftige Stadtpartei gespalten wie noch nie. In den letzten Monaten lieferte sich der "rechte" Parteiflügel aus den Flächenbezirken rund um Wohnbaustadtrat Michael Ludwig einen Grabenkampf mit dem "linken", wie ihn die Wiener SPÖ wohl noch nicht erlebt hat. Und der 67-jährige Bürgermeister Michael Häupl, dem nachgesagt wird, er wolle Ludwig als Nachfolger verhindern, zeigt sich entschlossen, zu bleiben.
Angriff auf Rot-Grün ist ein Stellvertreterkrieg
Streichorgie? Doch es gibt eine Art Burgfrieden. Häupl hat versprochen, nach der nächsten Nationalratswahl zurückzutreten. Und die "Rebellen" sagten daraufhin die angekündigte Streichorgie ab. Wohl auch mit dem Hintergedanken, dass ein Machtkampf auf offener Bühne auch Ludwig selbst beschädigen würde.
Breitseite gegen "Mary". Allerdings dürfte es zu einer Art Stellvertreterkrieg kommen. Vor allem die Flächenbezirke wollen angesichts des grünen Heumarkt-Desasters eine Abrechnung mit der ungeliebten grünen Koalitionspartnerin Maria Vassilakou.
So wetterte der mächtige Bezirksvorsteher von Donaustadt und Ludwig-Unterstützer Ernst Nevrivy: "Wenn die Grünen nicht in der Lage sein sollten, eine Mehrheit für das Heumarkt-Projekt sicherzustellen, dann war es das. Dann muss man rasch entscheiden, ob überhaupt noch eine weitere Zusammenarbeit Sinn macht." Es wird also doch noch ein heißer Parteitag.
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