Der Koalitionsfriede ist seit dem Wahlsonntag in der Steiermark mehr als brüchig. Die SPÖ geht in Sachen Steuern jetzt auf Konfrontation.
Schon im Ministerrat am Dienstag will Kanzler Werner Faymann mit seinem Kampf für soziale Gerechtigkeit ernst machen. Als Konsequenz der Steirer-Wahl unternimmt er einen Vorstoß für ein Streichung der Steuerbegünstigungen für Konzerne (Gruppenbesteuerung).
„Sozial Schwache zahlen für Millionäre wie Bartenstein“
„Es
kann ja nicht sein, dass einige in Österreich bald weniger heizen können –
und damit indirekt die Verluste von Millionären wie Martin Bartenstein in
ihren ausländischen Firmen finanzieren“, kündigt SP-Geschäftsführerin Laura
Rudas eine harte Linie bei der Budgetsanierung an. Sie greift auch VP-Chef
Josef Pröll an: „Dem Finanzminister kann doch nicht gleichgültig
sein, dass seine Sekretärin 38 bis 45 % Steuern zahlen, während
Bankdirektoren durch steuerfreie Aktiengewinne nach dem Eintrudeln von
Prölls Bankenhilfe abkassieren.“
Pröll warnt Faymann – doch den kümmert’s nicht
Das
SP-Paket mit Gruppenbesteuerung, Spekulationssteuern & Co. um zwei Mrd. Euro
für „Reiche“ wird ab sofort Faymanns zentrales Anliegen. Damit geht Faymann
auf Konfrontation mit Josef Pröll, der die SPÖ in Sachen Gruppenbesteuerung
ausdrücklich davor warnte, den Koalitionsfrieden zu gefährden.
Doch den Kanzler kümmert das wenig: In einem Telefonat versöhnte er sich mit Wahlverlierer Voves , der ihm einen heißen Parteitag im Juni angekündigt hatte. Zudem lehnt er personelle Konsequenzen in der SPÖ-Zentrale ab. Solche lägen nach parteiinterner Kritik eigentlich auf der Hand: So sagte Nationalratspräsidentin Barbara Prammer : „Die SPÖ ist nicht kampagnefähig.“
ÖSTERREICH: Werden Sie nach der Niederlage in der
Steiermark kantiger in Sachen Steuergerechtigkeit sein? |