SPÖ und Grüne legen zu

Noch ist das Rennen völlig offen: Laut neuester Gallup-Umfrage haben sich erst 58 % der Österreicher entschieden, welche Partei sie am 29. September wählen werden. 30 % sind noch völlig unentschlossen. Das heißt: Zwei Millionen Österreicher haben sich noch nicht für eine Partei entschieden – das sind so viele wie noch nie.

• Die beste Ausgangsposition im Wahlkampf hat derzeit die SPÖ: Die Kanzler-Partei verbessert sich in der Gallup-Umfrage dieser Woche um einen Punkt auf 28 % – ist damit klare Nummer 1.
• Zweiter Gewinner sind die Grünen: Sie legen auch einen Punkt auf 16 % zu und stehen kurz davor, die FPÖ im Rennen um Platz 3 zu überholen.
• Klarer Verlierer der Woche ist trotz (oder wegen) der heftigen Ausländer-Diskussion die FPÖ. Die Strache-Partei stürzt auf 17 % ab – das ist der schlechteste Umfragewert der Blauen seit fünf Jahren – ein Tiefstand.
• Nicht in die Offensive kommt die ÖVP: Sie bleibt seit Wochen stabil bei 25 % – und deutlich weniger ihrer Wähler (nur 74 %) sind fix entschlossen, am Wahltag ÖVP zu wählen.
• Ebenfalls (noch) keine positive Dynamik gibt es für Stronach: Er stagniert bei 8 %.

Laut dem Gallup-Stimmungsbarometer ist die Stimmung für die Grünen am besten: 58 % der Österreicher sehen eine gute Stimmung für die Grünen, nur 24 % eine schlechte.

Die größte Überraschung ist der Stimmungsumschwung für die SPÖ. 42 % sehen eine gute Stimmung für die SPÖ, nur mehr 36 % eine schlechte.

Dagegen hat die ÖVP die Dynamik aus den gewonnenen Landtagswahlen verloren und rutscht ins Stimmungsminus: Laut Gallup sehen schon 47 % eine schlechte Stimmung für die ÖVP, nur mehr 28 % eine gute.

Katastrophal ist die Ausgangslage für Strache: 60 % sehen die Stimmung für die FPÖ schlecht, nur 20 % gut.

Faymann in Kanzlerfrage voran, aber 47 % wollen ihn abwählen

Kanzler Faymann profitiert von seiner Entscheidung, diesen Sommer durchzuarbeiten. Sein Wert in der Kanzlerfrage erreicht in dieser Woche mit 35 % ein All-Time-High.
Seit Mai hat Faymann von 27 % auf heute 35 % glatte acht Punkte zugelegt – ein deutliches Plus.

Genau gegenteilig entwickelt sich die Zustimmung zu Michael Spin­delegger als Kanzler. Lag Spindi im Mai mit 25 % zu 27 % mit Werner Faymann Kopf an Kopf – so ist der VP-Chef mittlerweile auf 20 % zurückgefallen und liegt nun bereits 15 Punkte hinter Faymann.

Spindeleggers einzige Chance ist der starke Wunsch der Wähler nach einem Kanzler-Wechsel. Denn laut Gallup wollen nur 37 % der Österreicher, dass Faymann Kanzler bleibt. 47 % wünschen sich eine Faymann-Ablöse.