Kampf um Kerngruppe
SPÖ und ÖVP schreiben schwarzen Wählern Briefe
02.03.2009
Die beiden größten Parteien in Salzburg kämpfen um die Stimmen von Bauern und Unternehmern.
In der Schlussphase des Salzburger Landtagswahlkampfs versucht die SPÖ, der ÖVP in ihren Kernschichten Wähler abzujagen: In Briefen an die Mitglieder der Landwirtschaftskammer und der Wirtschaftskammer wirbt die rote Landeshauptfrau Gabi Burgstaller um Zustimmung von Bauern und Unternehmern.
Auch die ÖVP hat sich bereits mit Briefen an diese Kerngruppen gewandt, um u.a. vor sinkenden Agrarbudgets und einer Gefährdung des wirtschaftspolitischen Klimas im Fall einer rot-blauen Koalition zu warnen.
Burgstaller kommt "vom Bauernhof"
"Sie wissen, wo ich
herkomme: von einem Bauernhof mitten in Oberösterreich", schreibt
Burgstaller in einem Brief an die Salzburger Landwirte und lobt die SPÖ als
"Partner der Bäuerinnen und Bauern". Im Brief an die Unternehmer warnt
Burgstaller vor "strukturkonservativer" Wirtschaftspolitik ("Wollen Sie die
Modernisierung, dann sollten Sie in Salzburg diesmal SPÖ wählen") und vor
jenen, die bei der Raumordnung - eine ÖVP-Zuständigkeit in der
Landesregierung - "zuerst die Gegenargumente zu Projekten suchen".
Schwarz warnt vor Rot-Blau
Auch die ÖVP versucht, ihre
Kernschichten im Wahlkampffinale mit Briefen zu mobilisieren:
"Landeshauptfrau Burgstaller arbeitet intensiv daran, die ÖVP aus der
künftigen Regierung zu drängen", warnt der Bauernbund in einem Schreiben vor
einer rot-blauen Koalition und ihren Folgen ("massive Kürzungen im
Agrarbudget", "Öffnung aller Forstwege"). Etwas dezenter wird die rot-blaue
Karte vom ÖVP-Wirtschaftsbund gespielt, der in seinem Schreiben davor warnt,
dass der "erfolgreiche wirtschaftspolitische Weg" der ÖVP "abrupt durch eine
rot-blaue Koalition beendet wird".