Karls Vorstoß für eine gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen begeistert.
Der Fanclub von Wissenschaftsministerin Beatrix Karls (V) Vorstoß in Richtung gemeinsamer Schule der Zehn- bis 14-Jährigen in der SPÖ wächst. Klubobmann Josef Cap betonte, dass "alles für eine gemeinsame Schule der Zehn- bis 14jährigen spricht und alles gegen das willkürliche Aussortieren der Kinder mit neun Jahren, durch das soziale Ungleichheiten einzementiert werden".
Gemeinsame Schule
Neben unzähligen nationalen und internationalen
Experten hätten auch wesentliche Teile der ÖVP die Notwendigkeit einer
Neuorganisation der Schule der Zehn- bis 14jährigen mit individueller
Förderung der Schüler und Ganztagesbetreuung seit langem erkannt, meinte
Cap: "Wir sollten nicht noch Jahre verstreichen lassen." "Vorbehaltlos
unterstützt" wird Karl von der Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne
Brandsteidl (S). Sie hofft, dass sich die Wissenschaftsministerin gegen die
Widerstände in der eigenen Partei erfolgreich durchsetzen kann.
Gewerkschaft
Auch die roten Pflichtschul-Lehrergewerkschafter
setzen auf Karl, schränken aber ein: Ihr Vorstoß habe "dem differenzierten
Schulwesen auf der Sekundarstufe 1 nicht den Todesstoß versetzt, sondern
lediglich den Weg für eine Neuorientierung frei gemacht". Seit geraumer Zeit
sei das differenzierte Schulwesen auf der Mittelstufe nämlich kaum mehr
vorhanden, so Thomas Bulant, Vorsitzender der roten Pflichtschullehrer: In
ländlichen Gebieten entschieden sich die 10-bis 14-Jährigen annähernd zu 100
Prozent für die leistungsdifferenzierte Hauptschule, wenn die nächste AHS zu
weit vom Wohnort entfernt sei. In Ballungsräumen habe die AHS-Unterstufe
undifferenziert die Funktion der Pflichtschule übernommen.
Auch FPK hält mit
Unterstützung für die Gesamtschule kommt
auch vom Kärntner Bildungsreferenten Uwe Scheuch (FPK). Karl habe in ihren
Überlegungen seine volle Unterstützung, so Scheuch. FP-Bildungssprecher
Walter Rosenkranz meinte: "Die FPÖ ist und bleibt weiterhin die einzige
ernstzunehmende Partei, die sich klar gegen die Gesamtschule ausspricht."
Für die Gesamtschule plädieren die Unabhängigen Gewerkschafter in der GÖD, dagegen die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV). Der Familienbund warnte davor, die Schuldiskussion für koalitionäre Tauschgeschäfte zu missbrauchen. "Selektion und Exklusion sind Konzepte der Vergangenheit, die Zukunft lautet: eine Schule für alle", reagiert Michael Chalupka, Direktor der Diakonie.