Auch wenn SP-Bundespolitiker und Niessl aus dem Minus am Wahltag einen Erfolg machen wollen – die SPÖ zittert nun vor den Herbst-Wahlen.
Sieger sehen anders aus – und trotzdem: Hans Niessl will die Burgenland-Wahl als SP-Sieg verkaufen. Dem Landeshauptmann stand die Enttäuschung über das SP-Minus ins Gesicht geschrieben.
Was blieb, war Trotz: „Warten Sie die 20.000 Stimmkarten ab. Ich hoffe bis Mittwoch, dass wir das 19. Mandat bekommen. Das wäre dann die absolute Mehrheit im Landtag – und ein voller Erfolg.“ SP-Minister Norbert Darabos stellt das Resultat auch ins Verhältnis zur Konkurrenz: „Die ÖVP hat das historisch schlechteste Wahlergebnis. Und dass wir die FPÖ unter zehn Prozent gehalten haben, ist ein großer Erfolg.“
Angst um Mobilisierung
Auch wenn die beiden roten Landesfürsten
Franz Voves und Michael Häupl unisono in Richtung Burgenland gratulierten –
die Landeschefs der Steiermark und Wiens stehen vor ihren Wahlen im Herbst
jetzt extrem unter Druck.
Immerhin hat die SPÖ im Burgenland es nicht geschafft, aus dem Sicherheitsthema Profit zu schlagen, wo ihnen die ÖVP mit dem Asylzentrum Eberau und dem Heeres-Assistenzeinsatz gleich zwei Elfmeter auflegte. Darabos sieht noch einen Punkt: „Im Burgenland haben wir nicht überall voll mobilisiert. Das muss passen. Bis Herbst sollte auch Kanzler Werner Faymanns Gerechtigkeits-Kurs noch besser greifen.“
SP-Geschäftsführerin Laura Rudas ärgert sich indes über VP-Chef Josef Pröll: „Die Wähler seien intelligenter als die SPÖ glaube. Meint er damit, dass 49 Prozent SP-Wähler dumm seien?“
Niessl: "Ich bleibe Landeshauptmann" ÖSTERREICH: Woran lag es, dass die SPÖ die Wahl verlor? Hans Niessl: Was heißt verloren, bitte? Es ist doch ein großer Erfolg, dass wir in der Landesregierung die absolute Mehrheit haben. Da gibt es klare Verhältnisse. ÖSTERREICH: Aber die SPÖ hat Stimmen und Prozente verloren, mit Verlaub. Niessl: Warten Sie bis Mittwoch, bis die 20.000 Stimmkarten ausgezählt sind. Aufs totale Glück muss ich noch warten, bis dann das 19. Mandat der SPÖ und auch die absolute Mehrheit im Landtag fix sind. Da haben wir eine sehr gute Chance. ÖSTERREICH: Ist also alles perfekt gelaufen, oder wie? Niessl: Wir hatten durch den Kanzler und die SPÖ-Minister volle Unterstützung. Natürlich hätte ich lieber auf die SP-Kernthemen Arbeit und Bildung gesetzt. Das Sicherheitsthema wurde uns von Ministerin Fekter aufgezwungen. Wir haben uns eben als Sicherheitspartei profiliert. Und ich habe mich durchgesetzt: Klar ist auch bei 18 Mandaten: Ich bleibe Landeshauptmann. Das kann die VP nicht verhindern. |