Oberhauser-Abwahl

SPÖ weist ORF-Absprachen zurück

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Die Sozialdemokraten bestreiten Einmischungen bei der Postenbesetzung.

Medienstaatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ) weist die Vorwürfe des abgewählten ORF-Informationsdirektors Elmar Oberhauser über Einmischungen und Absprachen seiner Partei am Rande einer Pressekonferenz zurück. Oberhauser hatte vor dem ORF-Stiftungsrat erklärt, dass es Absprachen - etwa über die Leitung der TV-Magazinchefredaktion - gegeben habe, gegen die er sich gewehrt habe. "Dieses Gespräch hat nie stattgefunden", so Ostermayer. Er habe keine Absprachen mit ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf getroffen.

Treffen mit Rudas

"Ich weiß, dass Herr Oberhauser Frau Rudas (Laura, SP-Bundesgeschäftsführerin, Anm.) getroffen hat", sagte Ostermayer. "Ich kann dazu sagen: Ich habe ihn auch getroffen, zuletzt am Pogusch." Über Personal sei es jedoch nicht gegangen.

Oberhauser behauptet, Rudas habe bei einem Treffen im Wiener Cafe Landtmann für die Bestellung von Fritz Dittlbacher zum Fernseh-Chefredakteur geworben.

Politische Intervention

Oberhauser hatte in seiner Rede vor dem ORF-Stiftungsrat darüber hinaus berichtet, dass ihm SP-Stiftungsrat Niko Pelinka "offen heraus" gesagt habe, dass die Bestellung von LisaTotzauer zur Magazinchefredakteurin zwischen Ostermayer, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, Kopf und dem ORF-Finanzdirektor Richard Grasl abgesprochen sei. Letzten Endes schlug Oberhauser Waltraud Langer vor, die auch das Rennen machte.

Pelinka: "Reine Erfindung"

Der Leiter des roten "Freundeskreises" im obersten ORF-Aufsichtsgremium, Niko Pelinka, wies am Freitag die Schilderungen Oberhausers zurück: "Das ist eine freie Erfindung. Offensichtlich entstehen, wenn Ertrinkende um sich schlagen, auch waschechte Lügen. Ich kann das nur aufs Schärfste zurückweisen."

Auch Rudas dementiert

SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas hatte ebenfalls Absprachen dementiert und dazu die Form eines Leserbriefs gewählt, der in der jüngsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" abgedruckt wurde. "Ich habe keinerlei Personalwünsche mit Herrn Oberhauser besprochen und werde dies auch in Zukunft nicht tun", schrieb die SPÖ-Politikerin.

Oberhauser ortet "Gedächtnisverlust"

"Ich orte Gedächtnisverlust bei den Herrschaften", sagte der abgewählte Infochef am Freitag. "Warum braucht Pelinka 24 Stunden für ein Dementi?", zeigte sich Oberhauser verwundert. Als er seine Vorwürfe im Stiftungsrat vorgetragen habe, habe Pelinka diese nicht zurückgewiesen. Warum er diese Gelegenheit nicht gleich genutzt habe, sei ihm rätselhaft.

Querelen um Dittlbacher

Wegen der Differenzen mit ORF-General Wrabetz rund um die Bestellung von Fritz Dittlbacher zum Fernseh-Chefredakteur wurde Oberhauser am Donnerstag seines Amtes enthoben.

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Oberhauser bei seiner Ankunft im ORF

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