ÖSTERREICH-Umfrage

SPÖ weiter vorn, ÖVP kann aber zulegen

12.12.2008

Zweieinhalb Wochen nach Angelobung der Regierung ist die Zufriedenheit der Österreicher mit der Koalition enorm. Die ÖVP holt in der Wählergunst auf.

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Es ist vor allem die ÖVP mit ihrem neuen Chef Josef Pröll, die von der Regierungsbildung profitiert: In der aktuellen Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH holt die ÖVP auf und liegt zweieinhalb Wochen nach der Angelobung der Koalition am 2. Dezember „nur“ mehr zwei Prozentpunkte hinter der SPÖ.

Die SPÖ hat weiter die Nase vorn, der Abstand wird allerdings geringer: Die Sozialdemokratie von Neo-Kanzler Werner Faymann würden im Moment 31 Prozent der Österreicher wählen. Damit rutscht die SPÖ in der Wählergunst weiter ab, während die ÖVP nun bei 29 Prozent liegt und damit massiv aufholte.

Zum Vergleich: Noch im Oktober trennten SPÖ und ÖVP 9 Prozentpunkte, denn die SPÖ war nach der Wahl im Aufwind, während die ÖVP mit schlechten Umfragewerten nicht vom Fleck kam.

VP: Weg vom Bremserimage
Der neue Regierungsstil des Gemeinsam-Arbeitens nützt also vor allem der ÖVP, die ihr Nein-Sager-Image aus der Ära Schüssel-Molterer langsam ablegen kann.

Plus: Die Rechnung von Josef Pröll bei der Wahl seines Ressorts geht auf. Er schnappte sich zum Vizekanzleramt das wichtige Finanzministerium und kann nun in Zeiten der Finanzkrise bei den Österreichern mit Entlastungsmaßnahmen punkten.

FPÖ und BZÖ verlieren
Zudem kann die ÖVP offensichtlich weiterhin von der Krise des führungslosen BZÖ profitieren: Das BZÖ liegt zwei Monate nach dem Tod von Jörg Haider nur mehr bei 7 Prozent – das ist ein Minus im Vergleich zur Nationalratswahl von 3,7 Prozent.

Und auch die FPÖ hat leicht an Stimmen eingebüßt und hält nun bei 17 Prozent.

Grüne im Plus
Weiteren Aufwind gibt es hingegen für die Grünen mit Eva Glawischnig an der Spitze, die mittlerweile bei 14 Prozent halten – das ist ein Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zu Ende November und sogar ein Plus von 3,6 Prozentpunkten im Vergleich zur Nationalratswahl.

Zufriedene Österreicher
Klar ist: Die Österreicher sind mit der Arbeit und dem Stil der neuen Großen Koalition glücklich: 61 Prozent sind der Meinung, dass die jetzige Regierung besser gestartet ist, als die Gusenbauer-Molterer-Koalition. Vor allem SPÖ-Wähler sind zufrieden: Hier sagen sogar 86 Prozent, dass die neue Koalition gut gestartet ist – aber auch 68 Prozent der ÖVP-Wähler sind dieser Meinung.

Kanzler und Vize beliebt
Zufrieden sind die Wähler auch über das neue Führungsduo Faymann und Pröll: 42 Prozent würden Werner Faymann gerne direkt zum Kanzler wählen, 39 Prozent würden Pröll gerne direkt wählen. Damit hat die neue Regierungs-Spitze auf Anhieb die Sympathie der Bevölkerung.

Vertrauensindex positiv
Und auch der OGM-Vertrauensindex weist für Faymann und Pröll die positive Stimmung in der Bevölkerung für diese Regierung aus: Nach Bundespräsident Heinz Fischer, der das Ranking wie immer mit 68 Prozent quasi außer Konkurrenz anführt, folgt VP-Chef Josef Pröll mit 36 Punkten. Bundeskanzler Werner Faymann, der beim OGM-Vertrauensindex auf die Frage, ob ihm die Österreicher vertrauen, 22 Punkte erhielt, konnte im Vergleich zum November 9 Prozentpunkte gutmachen, liegt aber auf Platz vier (Platz 2 belegt Nationalratspräsidentin Barbara Prammer).

Bandion auf Platz 3 in Regierungsteam
Skurril: Bawag-Richterin und zukünftige Justizministerin Claudia Bandion-Ortner liegt im Vertrauensranking der Regierungsmitglieder auf dem dritten Platz noch vor Faymann – und das, obwohl sie als Justizministerin noch nicht einmal angelobt wurde. Schlusslicht im Ranking der Regierungsmitglieder sind SP-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (2 Punkte) und VP-Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (2 Punkte), die weitgehend unbekannt sind.

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