Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
Die Tonband-Bombe um Wolfgang Sobotka könnte nicht nur den Nationalratspräsidenten zu Fall bringen, sondern gleich die ganze Regierung sprengen. Es gibt zwei Szenarien:
Sobotka tritt – wie in jedem anderen zivilisierten Land – zurück. Der Flurschaden für die ÖVP wäre dennoch beträchtlich. Und Sobotka – der die Partei wie kaum ein anderer kennt – würde wohl auf Rache gegen seine „ÖVP-Freunde“ sinnen. Keine guten Aussichten für das heikle Wahljahr 2024 ...
... oder aber es läuft auf eine österreichische Lösung hinaus: Die ÖVP mauert, versucht den Tonband-Leak als Beginn des Schmutzkübelwahlkampfs zu „framen“ und Sobotka bleibt bis zur Wahl im Amt (und wird erst danach in Polit-Pension geschickt).
Dann stellt sich freilich die Frage, wie lange die Grünen diese Koalition noch mittragen können. Für die Grünen wäre das Sobotka-Gate der ideale Zeitpunkt zum Absprung aus der ungeliebten türkis-grünen Zwangsehe: Ein Aufkündigen der Regierung mit der Sobotka-ÖVP würde bei vielen Grün-Sympathisanten gut ankommen. Mit einem Sauberkeits- und Klima-Wahlkampf könnten die Grünen bei ihrer Kern-Klientel punkten.
Gut möglich, dass die Sobotka-Bombe Türkis-Grün endgültig in die Luft sprengt.
