FPK-Abgeordneter Stutz will Klärung über große Spende eines russischen Kunstmäzens.
In der Salzburger Festspiel-Affäre ist ein weiterer Verdacht aufgetaucht: Der FPK-Nationalratsabgeordnete Martin Strutz vermutet, dass einem russischen Kunstmäzen für eine großzügige Spende an die Osterfestspiele bei seinen Bemühungen um die österreichische Staatsbürgerschaft geholfen worden sein soll. Laut Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) gibt es keinen Zusammenhang zwischen Spende und Staatsbürgerschaft.
Als Provision abgezweigt
2,5 Millionen Euro hat Igor Vidyaev den
Osterfestspielen zukommen lassen. Im Osterfestspiele-Prüfbericht findet sich
sein Name, weil von diesem Betrag 300.000 Euro unerlaubterweise als
Provision abgezweigt und auf ein Konto in Nordzypern überwiesen worden sein
sollen. "Aus Fairnessgründen wäre es wohl angebracht, wenn die
Sachverhaltsdarstellung der Osterfestspiele GmbH auch den Themenkreis der
Staatsbürgerschaftsverleihung an die Familie Vidyaev umfasst hätte",
wird laut Medienberichten in einem Schreiben des Anwaltes eines der
Verdächtigen ein Zusammenhang zwischen Sponsorentätigkeit und
Staatsbürgerschaft angedeutet.
Damit das Staatsbürgerschafts-Verfahren in Salzburg durchgeführt werden kann, musste der Kunstmäzen einen Wohnsitz im Bundesland haben. Anfang des Jahres 2009 befand sich dieser an derselben Adresse, an der auch Klaus Kretschmer, ehemaliger Technischer Direktor der Salzburger Festspiele, anzutreffen ist. So steht es in der Stiftungsurkunde der Vidyaev Kunst-, Kultur- und Sportförderungs-Privatstiftung, die wiederum ihren Sitz am selben Standort wie die Osterfestspiele hat.
Neuer Antrag gestellt
Burgstaller wies Vermutungen über einen
Zusammenhang zurück. Der inzwischen entlassene
Osterfestspiele-Geschäftsführer Michael Dewitte habe ihr Vidyaev einmal
vorgestellt, sagte sie am Freitagabend in der ORF-Sendung "Salzburg
heute". Dabei habe er ihr mitgeteilt, dass er gerne seinen Lebensabend
hier verbringen und Österreicher werden möchte. "Ich habe ihm
gesagt, dass es dafür in Österreich klare Verfahren gibt. Er hat das auch so
zur Kenntnis genommen. Meines Wissens hat er dann einen Antrag auf
Staatsbürgerschaft gestellt, der von der Bundesregierung abgelehnt wurde. Da
ist nicht das Land zuständig", so die Landeshauptfrau. Inzwischen
ist aber ein neuerlicher Antrag gestellt worden.
Strutz kündigte in einer Aussendung eine parlamentarische Anfrage an, mit der geklärt werden soll, ob es einen Zusammenhang zwischen Spende und Staatsbürgerschaftsantrag gegeben habe.