Staatschef Hu in Österreich

Chinas Präsident lobt "beste Beziehungen"

30.10.2011

Insgesamt sieben bilaterale Abkommen werden unterzeichnet.

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© APA / Jäger
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Der chinesische Staatspräsident Hu Jintao hat an Österreich appelliert, sich in der EU dafür einzusetzen, dass China als echte Marktwirtschaft anerkannt wird. Hu habe die österreichische Seite in einem Gespräch mit Bundespräsident Heinz Fischer zu verstärkten Bemühungen in diese Richtung aufgerufen, berichtete am Montag der deutschsprachige Dienst von Radio China International aus Wien.

Zudem hoffe China auf Bemühungen beider Länder im Kampf gegen Handelsprotektionismus. Die gegenseitigen Investitionen sollten geschützt und gefördert werden, wurde Hu zitiert. Exportbeschränkungen von High-Tech-Produkten nach China sollten gelockert werden. China sei seinerseits bereit, mehr Waren aus Österreich zu importieren, berichtete der Onlinedienst des Senders.

Chinesich-österreichische Beziehungen "erleben beste Zeit ihrer Geschichte"

Das chinesische Fernsehen zitierte den Staats- und Parteichef mit den Worten, die Beziehungen zwischen Österreich und China erlebten derzeit "die beste Zeit in ihrer Geschichte". Er sprach von "regen Kontakten auf hoher Ebene", einer "stark steigenden Tendenz in Wirtschaft und Handel" und einem "dynamischen Kulturaustausch". "In internationalen Angelegenheiten unterhalten beide Seiten gute Konsultationen und stimmen sich ab", sagte der Staatschef. China messe seinen Beziehungen zu Österreich große Bedeutung bei.

Hu Jintao war am Montag von Bundespräsident Heinz Fischer mit militärischen Ehren in Wien empfangen worden. Nach dem Gespräch gaben die beiden Präsidenten Presseerklärungen ab. Journalistenfragen wurden nicht zugelassen. Bei den Treffen des Staatsgastes mit Bundeskanzler Werner Faymann (S) und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (S) am Nachmittag sind nur Foto- und Filmmöglichkeiten bei der Begrüßung vorgesehen. Das chinesische Protokoll gab sich offensichtlich größte Mühe, dass dem Präsidenten keine Fragen gestellt werden können.

Sieben bilaterale Abkommen unterzeichnet
Nach dem Gespräch waren in der Hofburg Pressestatements der beiden Präsidenten vorgesehen. Zuvor werden im Maria-Theresien-Zimmer insgesamt sieben chinesisch-österreichische Abkommen unterschrieben, die die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Umweltschutz, Bildung und Kultur vorantreiben sollen. Chinas amtliche Nachrichtenagentur Xinhua war anlässlich des Staatsbesuches voll des Lobes für die Zusammenarbeit der beiden Länder. Der Besuch werde die sehr guten bilateralen Beziehungen "in neue Höhen" heben. Österreich sei unter den ersten Ländern Europas gewesen, merkte die Agentur an, die die Volksrepublik China vor nunmehr genau 40 Jahren diplomatisch anerkannt haben.

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