Der BZÖ-Nationalratsabgeordnete Ewald Stadler stellt sich hinter den umstrittenen Geistlichen Gerhard Maria Wagner.
Sichtlich um Aufmerksamkeit bemüht ist das BZÖ knapp vor den Kärntner und Salzburger Landtagswahlen am 1. März. Ausgerechnet der erzkatholische Nationalratsabgeordnete Ewald Stadler will nun den Zwang zum Kirchenbeitrag abschaffen. Dieser soll künftig von den Gläubigen freiwillig geleistet und auch zweckgebunden werden können. Sollte Stadler im Parlament mit seinem Vorstoß scheitern, will er ein Volksbegehren starten.
Stadler für Wagner
Anlass für Stadlers Forderung ist das
Vorgehen der Bischofskonferenz im Fall des umstrittenen Fast-Weihbischofs
Wagner, der Homosexualität als Krankheit bezeichnet hatte. „Man hat Wagner
nur vorgeworfen, dass er katholisch ist“, meint Stadler dazu. Dass der Papst
das Rücktrittsgesuch Wagners angenommen habe, sei unwahr. Tatsächlich wurde
die Annahme im schriftlichen Bulletin des Vatikans noch nicht veröffentlicht.
Rundumschlag auf Liberale
„Die Kirche ist keine demokratische
Institution, sondern eine göttliche Stiftung“, wettert der BZÖ-Mandatar. Und
in Richtung liberale Christen in der ÖVP meint er: „Wenn Khol und Co. mehr
Demokratie wollen, dann stehen ihnen andere Kirchen offen.“ Den Gläubigen
sei jedenfalls nicht zuzumuten, die „erpresserische Rebellion des
kirchlichen Funktionärsapparates gegen den Heiligen Vater weiter zu
finanzieren“, glaubt Stadler.
Was der „Weichspülkatholizismus eines Christoph Schönborn“ bringe, das zeige Wien: Hier seien nur 48 Prozent Katholiken. In Gerhard Wagners Windischgarsten hingegen herrsche ein „blühendes, katholisches Leben“, so Stadler.