ÖVP-Schadenfreude
Stadt Wien hat 200 Mio. "verspekuliert"
30.07.2009
Die Volkspartei sieht im Wertverlust der Beteiligungen einen "Bumerang" und ein "sprichwörtliches Gurkerl" für die SPÖ.
Der Wertverlust von 200 Mio. Euro bei Beteiligungen der Stadt Wien veranlasst zahlreiche ÖVP-Vertreter zu milder Schadenfreude. Nun falle der Vorwurf der Spekulation bei der Bundesfinanzierungsagentur auf die SPÖ zurück, so der Tenor. Auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache äußert Unmut über die Wiener SPÖ, während diese sich verteidigt.
"Bumerang für SPÖ"
"Die
SPÖ-Spekulationsvorwürfe werden zum Bumerang", findet ÖVP-Generalsekretär
Fritz Kaltenegger. "Lautstark mit dem Finger auf andere zeigen, selbst aber
voll im Schlamassel sitzen" - das gehe nicht mehr.
"Sprichwörtliches Gurkerl"
ÖVP-Wirtschaftssprecher
Konrad Steindl sieht ein "sprichwörtliches Gurkerl" für Bundeskanzler Werner
Faymann durch seine Wiener Parteikollegen: "In der ÖBFA ist kein einziger
Steuer-Euro verloren gegangen." Das könne von Wien nicht behauptet werden.
"Alle Papiere herzeigen"
Der Wiener ÖVP-Klubchef
Matthias Tschirf fordert eine detaillierte Aufstellung aller Wertpapiere und
Veranlagungen der Stadt Wien. Sollte es diese nicht geben, werde man
Finanzstadträtin Renate Brauner in einer Sondersitzung des Finanzausschusses
befragen müssen.
Häupl als "Unschuldslamm"
Auch FPÖ-Chef
Heinz-Christian Strache kritisiert die regierenden Sozialdemokraten: "Das
Chaosmanagement der Wiener SPÖ unter Bürgermeister Michael Häupl ist
mittlerweile wirklich gemeingefährlich." Häupl baue in seinem
Wirkungsbereich ein Finanzdesaster nach dem anderen und spiele dabei das
"Unschuldslamm".
"Eigenes Versagen"
Wenig kann die Wiener SPÖ den
ÖVP-Anwürfen abgewinnen. Landesparteisekretär Christian Deutsch brandmarkt
sie als "Rundumschläge, um vom eigenen Versagen abzulenken". In Wien werde
nicht spekuliert: "Die Wienerinnen und Wiener brauchen sich keine Sorgen
machen."
"Strategische Beteiligungen"
SPÖ-Rathausklubchef Siegi
Lindenmayr meint ebenfalls, dass die Stadt transparent und konservativ
veranlage. So halte man Anteile wie an der Flughafen Wien AG schon seit über
55 Jahren. Das seien strategische Beteiligungen und nicht darauf ausgelegt,
etwaige Gewinne oder Verluste zu realisieren.