"Vater" von Kasperl geht in Pension
Stadträtin will Kasperl & Co. retten
03.09.2018Kulturstadträtin Kaup-Hasler prüft, ob eine Subvention das Aus verhindern kann.
Eine Wiener Legende steht vor dem Aus. Mit Ende der laufenden Spielzeit im April 2019 will der Chef der Urania-Puppenbühne Manfred Müller endgültig in Pension gehen. Und: Er hat bis heute keinen Nachfolger gefunden und will den Betrieb einstellen. Das wäre das endgültige Aus für „Kasperl und Pezi“, die seit mittlerweile 68 Jahren live und via Fernsehen ganze Generationen von Kindern begeistert haben.
„Es war, als ob plötzlich das Krokodil bei mir im Büro war“, erklärt die schockierte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
Stadt Wien will Kasperl jetzt subventionieren
Kaup-Hasler lässt derzeit ihre MA7 prüfen, wie der Status der Urania-Puppenbühne in Sachen Subventionen ist. „Wir haben in den letzten Jahren gar keine Subvention ausbezahlt. Ich würde der Puppenbühne gerne helfen, wenn sie einen Betreiber findet – und dann einen Subventionsantrag stellt“, so die Kulturstadträtin zu ÖSTERREICH.
Ex-Minister will helfen
Und wie diese Rettung konkret laufen könnte, darüber hat sich Ex-Kulturminister Thomas Drozda schon seine Gedanken gemacht: In hoch emotionalen Postings auf Facebook kündigte er an, gemeinsam mit anderen Engagierten – dazu gehört auch Ex-Kanzler Christian Kern – einen Rettungsversuch unternehmen zu wollen.
Mittwoch treffen sich Kultur-Profi Drozda und Grün-Aktivist Daniel Landau erstmals mit dem scheidenden Direktor Müller: „Wenn dabei ein Trägerverein entsteht, bin ich gerne in aktiver Rolle dabei. Der Kasperl darf nicht sterben.“ (gaj)