Nach dem Brexit
Start für Poker um EU-Budget
16.02.2020
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz steht im Streit aufseiten der Nettozahler. Dies bekräftigte er auch in einem Kommentar in der "Financial Times".
ÖVP-Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler reist heute nach Brüssel, um mit ihren EU-Amtskollegen den Verhandlungspoker um das EU-Budget vorzubereiten. Richtig dramatisch wird es dann am Donnerstag, wenn die Staats- und Regierungschefs, unter ihnen ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz, versuchen, eine Lösung zu finden.
Die Ausgangslage: Nach dem Brexit fallen wichtige EU-Beiträge weg. Die Nettozahler wie Österreich und Deutschland wollen nicht wesentlich mehr geben, die Nettoempfänger wie Ungarn und Polen nicht auf die Gelder aus Brüssel verzichten.
Kurz sagt: „Wir wollen natürlich nicht, dass unsere Beiträge ins Unermessliche steigen.“ Der Verhandlungsspielraum liege zwischen 1,0 und 1,1 % des Bruttonationaleinkommens. In einem Kommentar in der Financial Times bekräftigt Kurz nochmals seine Meinung. „Österreich will nicht mehr zahlen.“
Auf dem Tisch liegt der Vorschlag des Ratspräsidenten von 1,074 %. Das EU-Parlament, das dem EU-Budget auch zustimmen muss, verlangt 1,3 %. Bei dieser Höhe würde Österreich ein blockierendes Veto einlegen.