Asyl-Gipfel
Steht Traiskirchen vor dem Aus?
25.01.2010
SPÖ-Bürgermeister Fritz Knotzer trifft am Abend ÖVP-Innenministerin Maria Fekter zu einem Asyl-Gipfel.
Um Punkt 18.30 Uhr werden im Rathaus von Traiskirchen die Wogen hochgehen. Bei einem Asyl-Gipfel will Bürgermeister Fritz Knotzer (SPÖ) Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) davon überzeugen, das Lager in der derzeitigen Form zu schließen. Mit dabei: Niederösterreichs SPÖ-Landesrätin Karin Scheele sowie Thalhams ÖVP-Bürgermeister Wilhelm Auzinger aus OÖ, wo das zweite Erstaufnahme-Lager steht.
10 Jahre zurück
Im Interview mit ÖSTERREICH konkretisiert
Knotzer: „Wir wollen zurück zum Zustand von 1999, als nur 100 Asylwerber im
Lager waren. Derzeit sind es mehr als 600.“
Pro Bundesland ein Erstaufnahmezentrum
Und Knotzer weiß schon,
wie er das erreichen könnte: Künftig soll es in
jedem Bundesland ein kleines Erstaufnahmezentrum geben, auch das
Bundesasylamt gehöre wieder aufgeteilt. „Die Innenministerin hat ja schon
gesagt, dass sie sich nach leer stehenden Bundesgebäuden umsehen wird. Wenn
wir in jeder Hauptstadt ein kleines Zentrum machen, ist das Lager
Traiskirchen gar nicht mehr notwendig.“
Eberau ließ Hoffnung schwinden
Knotzer hat nach dem Streit
um Eberau die Hoffnung aufgegeben, dass ein drittes großes Asyllager kommen
kann. Weitere Forderungen im 6-Punkte-Programm Knotzers: Er schlägt vor,
dass Asylwerber innerhalb einer Woche auf „Privatquartiere oder kleine, gut
zu betreuende Einrichtungen aufgeteilt werden“. Auch „das Taggeld für die
Betreuung soll erhöht werden“. Fekter zeigte sich gesprächsbereit.
Prüfung noch in dieser Woche
Doch noch aus einem anderen
Grund wird es für das große Lager eng: Am Donnerstag und Freitag führt laut
Knotzer die Bezirkshauptmannschaft Baden die von ÖVP-Landeshauptmann Erwin
Pröll angeordnete Überprüfung des Lagers durch. Zentraler Punkt: Sind die
sanitären und sicherheitstechnischen Verhältnisse für Insassen und
Bedienstete noch zumutbar?