Der BZÖ-Spitzenkandidat wies Verwicklungen in 'Styrian Spirit'-Affäre von sich.
Als "Zünglein an der Waage" wollen die Orangen künftig die Kontroll- und Oppositionspartei im steirischen Landtag sein, erklärte Dienstagabend Gerald Grosz bei der Wahlkampfauftaktveranstaltung des "BZÖ - Liste Gerald Grosz" am Grazer Hauptplatz. Das Potenzial schätzte der Spitzenkandidat bei der Wahl am 26. September auf fünf bis neun Prozent. Parteichef Josef Bucher wollte, dass Grosz "größer" wird und lobte ihn als "einen, den sich die Steiermark wirklich verdient hat".
"Styrian Spirit": Grosz winkt ab
Bei regnerischem
Wetter versuchte "Ö3-Hitparadenstürmer" Leo Aberer Stimmung vor laut
Polizeiangaben rund 150 Zuhörern auf den Hauptplatz zu machen. Im Publikum
Funktionäre, u.a. aus dem Parlamentsklub die Bucher-Stellvertreter Peter
Westenthaler und Herbert Scheibner. "Es geht um viel", eröffnete Bucher, um
bundespolitisch wiederholt Sparen beim Staat, nicht beim Bürger,
Privatisierung der ÖBB oder einen U-Ausschuss zu den Polit-Affären zu
fordern.
Dass er als Aufsichtsrat der pleitegegangenen Regionalfluglinie "Styrian Spirit" Verantwortung trage, wies der BZÖ-Chef zurück: Er sei vom Miteigentümer Land Kärnten entsandt worden und sei nur bei drei Sitzungen dabei gewesen: "Totengräber" der Fluglinie sei vielmehr der steirische SPÖ-LH Franz Voves gewesen, der trotz Zusagen keine Förderung des Landes Steiermark zur Rettung bereitgestellt habe. "Bei uns ist alles sauber. Jeder einzelne von uns sagt die Wahrheit", so Bucher.
"Verleumdungs- und Vernaderungskampagne" gegen Haider
Der
vom Parteichef als "Controler" ins steirische Landesparlament gewünschte
Grosz wandte sich eingangs gegen die im Gang befindliche "Verleumdungs- und
Vernaderungskampagne" gegen Jörg Haider, konkret gegen "die Schreiberlinge
und Tugendterroristen in den Redaktionstuben": Er, Grosz, habe saubere
Hände, "ich habe das Reinheitsgebot von Jörg Haider verstanden".
Bei Rot und Schwarz ortete der steirische BZÖ-Spitzenkandidat "eine Verluderung der politischen Sitten", an der Spitze stünden "zwei Gaukler", die die Diskussion verweigerten, "weil sie nichts zu diskutieren haben". Gegen "Steuersünder Voves" und die Regierungsparteien samt "Steigbügelhalter FPÖ, Grüne und KPÖ" helfe nur eine "Frischzellenkur".