Schlagabtausch
Steuerreform wird heiß diskutiert
30.01.2009
In der Debatte um die Steuerreform liefern sich nun die Arbeiterkammer und VP-Finanzsprecher Stummvoll einen Schlagabtausch.
Die Steuerreform wird hitzig diskutiert. Während die Arbeiterkammer (AK) über die Steurebegünstigungen für Unternehmer empört ist und vor Missbrauch bei der Kinderbetreuungsabsetzung warnt, bezeichnet ÖVP-Finanzsprecher Günter Stummvoll die Reform als Weg aus der Krise.
Inakzeptabel für Arbeiterkammer
"Inakzeptabel" ist
für die Kammer die Regelung über den Gewinnfreibetrag, bei der es sich ihrer
Ansicht nach um eine "Sondersteuerreform für Unternehmer"
handle, "die jedem Unternehmer eine mehr als doppelt so hohe
Steuersenkung bringt, als einem einkommensgleichen Arbeitnehmer".
Kritisiert wird auch, dass es plötzlich "steuerlich attraktiv
wird, atypisch beschäftigter zu sein".
Die AK warnt auch vor Missbrauch beim Kinderbetreuungsfreibetrag (Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten), denn der Begriff "pädagogisch vergleichbar tätige Personen" unklar sei. Durch den Kinderfreibetrag würde außerdem "für fast nichts" die Verwaltung aufgebläht, nur "um einen ideologischen Sieg zu erlangen".
Stummvoll kontra Tumpel
Der ÖVP-Finanzsprecher Günter Stummvoll
kontert: „Die Arbeiterkammer hat die Zeichen der Zeit bedauerlicherweise
noch immer nicht erkannt. Denn um die Krise zu meistern, müssen wir die
Wirtschaft stärken. Das sollte nicht nur für die ÖVP, sondern auch für die
Arbeiterkammer das Credo sein, anstatt ihre Mitglieder gegen die
Steuerentlastung, die den Unternehmen in der Krisenzeit unter die Arme
greift, aufzuhetzen. So wie wir den Menschen mit einer Entlastung des
Mittelstands und den Familien helfen, müssen wir die Wirtschaft stärken und
die klein- und mittelständischen Unternehmen unterstützen."
„Es ist bemerkenswert, dass AK-Präsident Tumpel mit seiner Kritik auch seiner eigenen Partei in den Rücken fällt, die dieses Entlastungspaket für die Klein- und Mittelbetriebe begrüßenswerterweise gemeinsam mit der ÖVP auf Schiene gebracht hat“, so Stummvoll und abschließend: „Tumpel hat noch nicht erkannt, dass Klassenkampf und Retropolitik schon längst der Vergangenheit angehören sollten, denn die Finanz- und Wirtschaftskrise kann nur gemeinsam bewältigt werden.“