Gesundheitsminister schenkt Ablösegerüchten keinen Glauben.
Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) hat am Sonntag die Krankenkassenreform verteidigt, deren Umsetzung kommende Woche im Ministerrat auf dem Programm steht. Sie sei ein "Riesenerfolg" und ein "ganz gewaltiger Schritt", denn man habe die Ärzte einbinden können, sagte er in der ORF-Pressestunde. Von Ablösegerüchten zeigte er sich unbeeindruckt, er habe viel zustande gebracht.
Den Vorwurf, dass nur ein "Reförmchen" beschlossen werde, ließ Stöger nicht gelten: "Wir haben noch nie so viele Sanierungsschritte gesetzt wie jetzt." Die Ärztekammer sei erstmals bereit, Veränderungen mitzumachen und Verantwortung für die Kostenentwicklung zu übernehmen. Noch vor einem Jahr habe es zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen Auseinandersetzungen gegeben, und es sei nicht weitergegangen.
Stöger lehnt "aut idem"-Regelung ab
Ablehnend
zeigte sich der Minister zu der im Vorjahr diskutierten "aut idem"-Regelung,
wonach der Arzt nur mehr Wirkstoffe verschreiben und der Apotheker das
günstigste Präparat aussuchen sollte. "Ich bin zutiefst überzeugt, dass der
Weg, den wir jetzt da beschreiten, der bessere ist." Das Medikament solle
vom Arzt verschrieben werden, es handle sich um eine ärztliche Entscheidung.
"Das billigste Medikament ist das Medikament, das beim Patienten wirkt", so Stöger. Er sprach vom "heilenden" Verhältnis zwischen Arzt und Patient. "Insofern habe ich als Gesundheitsminister Vertrauen in die Ärzte zu setzen."
"Habe viel zustande gebracht"
Von Ablösegerüchten
zeigte sich Stöger unbeeindruckt: "Ich habe viel zustande gebracht, was
viele andere vor mir in dieser ruhigen Art und Weise nicht zustande gebracht
haben." Er habe das Vertrauen im Gesundheitsbereich wieder in den
Vordergrund gestellt, und Rankings beurteile er nicht.