Der neue rote Gesundheitsminister will lieber die Beitragsgrundlage verbreitern, also z.B. Einnahmen aus Mieten mitrechnen.
Der SPÖ-Gesundheitsminister Alois Stöger will keinesfalls neue Selbstbehalte einführen. Ganz im Gegenteil fände er es schön, wenn es gelänge, die bestehenden Selbstbehalte zurückzuführen. Sie hätten erwiesenermaßen keine Steuerungswirkung gezeigt, begründet der neue Ressortchef seine Überlegungen. Stattdessen plädiert Stöger für eine stärkere steuerliche Finanzierung des Gesundheitssystems, bevorzugen würde er eine Verbreiterung der Beitragsgrundlage. Hier im Gespräch sind immer wieder Einnahmen z.B. aus Mieten und Pachten.
Keine U-Bahn für Tirol
Als Obmann der Oberösterreichischen
Gebietskrankenkasse ist Stöger vehement gegen die gescheiterte
Gesundheitsreform von Vorgängerin Andrea Kdolsky aufgetreten. In erster
Linie lehnte er die Tendenz ab, alles zentral regeln zu wollen. Die Ziele
sollten zwar zentral vorgegeben werden, die Wege dazu seien aber vor Ort zu
entwickeln, meint er. Nicht überall funktionieren die selben Rezepte. Im
Verkehrsbereich käme ja auch niemand auf die Idee, in den Tiroler Bergen
eine U-Bahn zu bauen, nur weil sie in einem Ballungsraum wie Wien nötig sei.
"Weder Traum noch Opfer"
Die Übernahme des schwierigen
Amtes war für Stöger weder Traum noch Opfer. Es sei aber durchaus eine "Last
der Verantwortung", die nun auf ihm ruhe. Er habe sich aber zur Verfügung
gestellt, auch weil ihm gefallen habe, dass Bundeskanzler Werner Faymann
sich so stark dafür eingesetzt habe, die Gesundheitsagenden für die
Sozialdemokratie zu bekommen.
Laster, die seiner Vorgängerin Kdolsky zu Last gelegt wurden, hat Stöger nicht. Zu rauchen hat er schon seit langem aufgehört und auch so sei er bemüht, gesund zu leben.