Türen versperrt

"Störaktionen" gegen Asylanten in Votivkirche

27.12.2012


Caritas: Zustand der 14 Hungerstreikenden verschlechtert sich.

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© TZ Österreich
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Die Situation der Flüchtlinge in der Wiener Votivkirche scheint nahezu unverändert, wobei sich allerdings der Zustand der 14 Hungerstreikenden "von Tag zu Tag" verschlechtert, wie die Caritas am Donnerstag berichtete. Insgesamt haben demnach 29 Flüchtlinge die Nacht auf Donnerstag in der Kirche verbracht. Die Kirchentür wurde dabei versperrt - von innen und auf Wunsch der Flüchtlinge, da es in den vergangenen Nächten immer wieder zu "Störaktionen" gekommen sei.

"Rund ein Dutzend Personen" hätten dabei die Flüchtlinge stündlich geweckt und diese mit "Falschinformationen und Gerüchten" verunsichert, hieß es seitens der Caritas. Die Flüchtlinge hätten deshalb darum ersucht, die Tür zu versperren, um zur Ruhe zu kommen.

Caritas-Sprecher Klaus Schwertner sprach gegenüber der APA von einigen wenigen Personen "auch aus dem Camp" (vor der Votivkirche, Anm.), die versuchten, mögliches Eskalationspotenzial zu nutzen. Dies gelte keinesfalls für die breite Mehrheit der Unterstützer, betonte er.

Die Flüchtlinge werden von Mitarbeitern der Caritas sowie zwei Sanitätern der Johanniter betreut. Für die medizinische Versorgung vor allem der Hungerstreikenden sei ab sofort auch die medizinische Ambulanz der Caritas, der "Louisebus", im Einsatz. Die Caritas hob zudem hervor, man unternehme "alles, um zu vermitteln, den Flüchtlingen zuzuhören, wenn sie über ihre zum Teil dramatischen Flüchtlingsgeschichten erzählen".

Wenig beeindruckt von der Lage der Asylsuchenden zeigt sich weiterhin die FPÖ, deren Wiener Klubobmann am Donnerstag einmal mehr die Räumung des Votivparks verlangte.

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