Preis-Erhöhung bis 50 Prozent

Stoppt die Strom-Abzocke!

02.05.2022

Aufstand gegen die hohen Strompreise: Verbund und Finanzminister cashen ab.

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© APA/Fotomontage
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Wien. Das bringt das Fass zum Überlaufen: Mit 1. Mai hat der Verbund die Preise für Strom je nach Vertrag um rund 21 Euro pro Monat erhöht, bei Gas sind es sogar 75 Euro. Der Wahnsinn: Beim Strom ist es so, dass die Erzeugerpreise wegen des hohen Wasserkraftanteils kaum zulegen.

Die Folge: Für Österreichs Stromriesen Verbund explodieren die Gewinne. Die sind 2021 ohnehin schon um 40 % auf 1,57 Milliarden Euro gestiegen, heuer werden sogar 2 Milliarden erwartet.

Verbund-Chef Michael Strugl verweist auf das Aktienrecht – er dürfe Tarife gar nicht senken. Doch Strugl profitiert persönlich: Zu 750.000 Euro jährlichem Grundgehalt erhielt er im vergangenen Jahr 560.000 Euro Bonus, zusammen also 1,31 Mio. Euro. Der gesamt Verbundvorstand verdiente 2021 4,55 Mio. Euro.

Auch Finanzminister Magnus Brunner kassiert ab, der Verbund zahlt für 2021 365 Mio. Euro an Dividenden aus, 186 Mio. für Brunner. Die gesamte Teuerung spült 2022 und 2023 bis zu 11 Mrd. Euro in seine Kassen – da ist das 4-Milliarden-Euro-Anti-Teuerungspaket der Regierung nur ein Klacks.

Arbeiterkammer und Opposition wollen die Abzocke nicht länger hinnehmen. SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll fordert in ÖSTERREICH einen Preisdeckel bei Strom – und eine Steuerbefreiung für Energiekosten. Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl will den Verbund gesetzlich zwingen, die Preise zu senken. Die Gewinne müssten die Haushalte zurückbekommen.

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