Der Wirbel um Rosenkranz wäre aufgrund eigener Fehler ausgelöst worden.
FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat zugegeben, dass der Wirbel rund um Aussagen von Barbara Rosenkranz zum Verbotsgesetz auch aufgrund eigener Fehler ausgelöst worden sei. So sei die freiheitliche Präsidentschaftskandidatin in ihren Aussagen "nicht sehr präzise" gewesen, sagte Strache Mittwochabend bei einer Presselounge der Vereinigung der ParlamentsredakteurInnen. Die FPÖ selbst stelle das Verbotsgesetz zwar nicht infrage, will aber über die Strafrahmen "nachdenken".
Klarer formulieren
Rosenkranz hätte ihre Ansichten zum
Verbotsgesetz klarer formulieren müssen, ist Straches Ansicht. Der FPÖ-Chef
bleibt aber dabei: Der Präsidentschaftskandidatin seien Dinge unterstellt
worden, "die sie so nicht gesagt hat". Ein Überdenken des Strafrahmens bei
Vergehen gegen das NS-Verbotsgesetz sei trotzdem fällig. Etwa im Fall jener
Jugendlichen, die eine Gedenkfeier im ehemaligen Konzentrationslager Ebensee
in Oberösterreich gestört hatten. Mit den "jungen Buben" gehöre schlicht
geredet.
Ein Ergebnis von 35 Prozent für Rosenkranz bei der Wahl am 25. April schließt der FPÖ-Obmann nach wie vor nicht aus: "Ich halte alles für möglich in einer Demokratie." Dass die niederösterreichische FP-Chefin die falsche Kandidatin sei, findet er nicht, "eine Entscheidung des Parteivorstandes ist die richtige Entscheidung". Als Alternativen seien auch er, Strache, Ex-Vizekanzler Norbert Steger und der ehemalige Dritte Nationalratspräsident Siegfried Dillersberger zur Diskussion gestanden.
Absolute Mehrheit brechen
Straches Ziel für die Wien-Wahl ist
nach wie vor, die absolute Mehrheit der SPÖ zu brechen und neue Mehrheiten
möglich zu machen. Mit wem er zusammenarbeiten würde, lässt er offen: "Wenn
die SPÖ mich in Wien zum Bürgermeister macht, ist sie mir als Partner recht.
Und wenn die ÖVP mich zum Bürgermeister macht, ebenso." Einen anderen Job
als Stadtchef - etwa Vizebürgermeister - würde der FPÖ-Obmann nicht
annehmen. "Nein, dafür stehe ich nicht zur Verfügung, dafür gibt es auch
andere freiheitliche Persönlichkeiten."
Auch für weitere höhere Aufgaben wie Ministerposten hält Strache einige FPÖ-Mitarbeiter für tauglich: Neben ihm selbst selbst seien dies etwa der Vorarlberger Parteichef Dieter Egger, die Abgeordneten Peter Fichtenbauer und Harald Stefan, sowie Mitglieder des neuen "Kooperationspartners" in Kärnten, der FPK. Auch auf ein Zusammenrücken mit dem politischen Mitbewerber hofft der FPÖ-Chef weiterhin. So sei diesbezüglich um ein Gespräch mit Bundeskanzler Werner Faymann (S) angefragt worden, um die "Ausgrenzung" der Freiheitlichen zu beenden.
Stimmung gegen FPÖ
Ein Spannungsverhältnis zu den Medien
ortet Strache bei sich nicht. Konflikte, wie jenen rund um die "Am
Schauplatz"-Reportage des ORF - dem der FPÖ-Obmann vorwirft, rechtsradikale
Statisten zu einer Wahlkundgebung eingeschleust zu haben - seien
"Einzelfälle". Allerdings würde durch unseriöse Berichterstattung Stimmung
gegen die FPÖ erzeugt. Erst am Sonntag sei er, Strache, in einem Lokal mit
einem Messer bedroht worden, weswegen die Polizei nun ermittle. Auch
Morddrohungen würden einlangen. Strache: "Es ist nicht schön, Zielscheibe zu
sein. Zur Zeit bin ich sie."