Krise in Hellas
Strache will Griechen Euro wegnehmen
29.04.2010
Das Land müsse aus dem Euroraum entfernt werden, so der FP-Chef.
FPÖ-Chef Heinz Christian Strache geht davon aus, dass auf Dauer nur die "Entfernung" Griechenlands aus der Eurozone die Finanzen des Landes sanieren und den Euro retten kann. Zunächst will Strache noch die Griechen überreden, von sich aus den Euro aufzugeben und die alte Währung wieder einzuführen. Falls das nicht nützt, müsse aber die EU Griechenland ausschließen, um zu verhindern, dass "die Eurozone zerbröselt" und es zu Hyperinflation kommt, so Strache am Donnerstag in Wien vor Journalisten.
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Es sei im Interesse Griechenlands und der Eurozone, wenn das südeuropäische Land austritt, argumentiert Strache. Jeder Versuch, die Finanzlage des Landes zu sanieren komme nur einer Verzögerungsmaßnahme gleich. Am Ende werde Griechenland "erst recht in völliger Pleite enden, das wird man nicht verhindern können", so der FPÖ-Chef. Wenn das Land dann eine neu eingeführte eigene Währung abwerten müsse, dann "trifft der Verlust vor allem Banken und Versicherungen. Das ist verkraftbar", die Finanzinstitute müssten schließlich mit Verlusten rechnen. Die Stützung Griechenlands sei hingegen "ein zweites Bankenrettungspaket" und helfe den Banken "auf Kosten der Steuerzahler".
Nur wenn rasch ein Szenario für Griechenlands Ausstieg aus dem Euro entwickelt wird, will Strache noch Unterstützung für das hoch verschuldete Land geben. Vorerst soll man sich mit der griechischen Regierung "zusammensetzen" und über die Trennung reden. Dementsprechend soll auch ein allfälliger Entschließungsantrag der FPÖ im heimischen Nationalrat "in Richtung Verhandlungen und Gespräche" gehen. Im März ist ein FPÖ-Antrag von den vier anderen Parlamentsparteien abgeschmettert worden, in dem die Regierung aufgefordert wurde, sich für den Ausschluss des Landes einzusetzen, erinnerte Strache.
FPÖ-Generalsekretär Hebert Kickl warf Finanzminister Josef Pröll (V) in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Strache vor, der "größte Populist" zu sein, wenn er verspreche, dass "auch nur ein Cent" von Griechenland zurückgezahlt wird. Damit habe Pröll jede Glaubwürdigkeit verloren.