Die FPÖ fuhr ein Top-Ergebnis ein. "SPÖ muss mit uns sprechen."
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich und seine Partei zum einzigen Gewinner der Wien-Wahl erklärt. Nun müsse die SPÖ die "Ausgrenzung beenden" und auf die Freiheitlichen zugehen, um Gespräche zu führen, sagte er beim Einzug in das Rathaus. Den dort aufgereihten Klub, der ihn eigentlich hätte empfangen sollen, hatte er aus Zeitmangel zuvor stehen gelassen und sich gleich ins Medienzentrum zur Fernseh-Liveübertragung begeben.
Laut dem vorläufigen Endergebnis kommt die FPÖ auf 27,05 Prozent. Die SPÖ verlor mit 44,12 Prozent die Absolute.
"Es ist notwendig, dass die SPÖ Gespräche mit uns führt", nahm Strache gleich den amtierenden Bürgermeister Michael Häupl (S) in die Pflicht. Man müsse die "Ausgrenzung mit heute beenden", wenn man den Wählerwillen ernst nehme. Auch jedwede "Diffamierungen" seiner Person kritisierte der FPÖ-Spitzenkandidat abermals. Mit wem man sonst noch Gespräche führen werde, ließ er vorerst offen. So sei bei der ÖVP und den Grünen unklar ob deren Parteiobleute nach dem Wahlsonntag noch diese Funktion ausüben würden.
FPÖ-Vizeobmann Norbert Hofer tat es sogar leid, dass die restliche Opposition Verluste habe hinnehmen müssen. Er zeigte sich "völlig offen" für Gespräche mit den anderen Parteien und sprach von einem "ganz großen Erfolg" für die FPÖ. Hofer hatte gemeinsam mit der Spitze des Rathausklubs vor dem Tor 6 gewartet um Strache zu empfangen. Dieser bog - wahrscheinlich aus Zeitdruck - aber schon früher ab und peilte den großen Saal im Rathaus an, so dass die Mitstreiter ihrem Chef nachrennen mussten.