Kurz greift Straches Forderungen schneller auf, als dieser sie aufstellen kann.
Burka-Verbot und Flüchtlingsstopp: Zwischen Außenminister Sebastian Kurz und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist ein Rennen um die härtere Asyllinie im Gange. Kurz fordert jetzt das, was ÖVP und SPÖ so lange abgelehnt hatten – ein Burka-Verbot. Und auch die Mindestsicherung für Flüchtlinge wollen die Schwarzen senken.
Der FPÖ-Obmann nennt Kurz einen »Kopierer«
Dem FPÖ-Chef schwant längst, dass ihm da einer den Rang abläuft – übrigens im Paarlauf mit SPÖ-Kanzler Christian Kern. Und das nicht nur am rechten Rand. Fast schon verzweifelt postet Strache: „Glaubwürdigkeit sieht anders aus.“ Kurz kopiere ja nur die FPÖ-Ideen. Darüber kann man streiten, fest steht aber: der ÖVP-Minister hat Erfolg.
- Kurz ist beliebter. Im ÖSTERREICH-Politbarometer (600 Befragte, 10.–11. 8.) kommt Kurz bei der Frage, ob er positiv bzw. negativ aufgefallen sei, auf ein Saldo von plus 50 % – Strache nur auf minus 24 %.
- Kanzlerduell. Während Strache eine fiktive Kanzlerdirektwahl gegen den amtierenden Regierungschef Christian Kern (SPÖ) verlieren würde, könnte Kurz den SPÖ-Chef locker mit 57 % zu 43 % in die Tasche stecken. Auch eine Leistung.
Ruf nach Kurz
Kein Wunder, dass kaum noch jemand damit rechnet, dass die ÖVP mit Parteichef Reinhold Mitterlehner in die nächste Wahl geht. Der Ruf nach Kurz, der nächste Woche 30 Jahre alt wird, dürfte unüberhörbar werden.