Hofburgwahl: Strache sieht in Verschiebung eine »Taktik«.
Im ÖSTERREICH-Interview greift Strache Kanzler Kern an: Er sei „ein Faymann mit Sonnenbrille“.
ÖSTERREICH: Sie sind gegen die Verschiebung der Wiederholungswahl. Sind Sie nicht sicher, dass Hofer gewinnt?
Heinz-Christian Strache: Ich bin davon überzeugt, Norbert Hofer hätte die Wahl am 2. Oktober gewonnen. Ich habe fast den Eindruck, dass man die Klebstoffaffäre genützt hat, um den Termin nach hinten zu verschieben. Van der Bellen hat ja schon im Juli davon gesprochen, dass es charmant wäre, den Termin zu verschieben, weil dann die Studenten wieder da sind.
ÖSTERREICH: Glauben Sie, dass die Wahl verschoben wird, um Hofer zu schaden?
Strache: Es geht, wenn nicht um Schaden, so doch um taktische Überlegungen. Wir wissen, dass diese Regierung SPÖ und ÖVP in allen Bereichen scheitert und nicht einmal eine ordnungsgemäße Wahl zustande bringt.
ÖSTERREICH: Wollen Sie nach der Hofburgwahl auch das Parlament neu wählen?
Strache: Ich glaube, dass bei beiden Parteien – SPÖ und ÖVP – sichtbar ist, dass sie nicht miteinander können und zu keinerlei Reformschritten fähig sind. Kern ist nur ein Faymann mit Sonnenbrille. Nichts hat sich geändert. Kern ist ohne demokratische Legitimation im Amt.
ÖSTERREICH: Also sind Sie für Parlamentsneuwahlen?
Strache: Ja, es wäre notwendig nach dem Versagen der Regierung. Im Umfeld der Präsidentenwahl am 4. Dezember geht das gesetzlich nicht, also braucht es einen eigenen Termin. Eigentlich müsste die Regierung ja bis dahin arbeiten, nur sie tut es einfach nicht.(gü)