FPÖ steht hinter Graf

Strache im 
Graf-Bunker

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Graf nimmt Partei in Geiselhaft - Aber: Weiter Wirbel um FP-Mann. 

Eineinhalb Stunden redete Heinz-Christian Strache gestern beim Parteitag der FPÖ-Wien in der Hofburg. Und gut ein Drittel der Zeit widmete er der ominösen „linken Jagdgesellschaft“, der vermeintlichen „Kampagne“ und der angeblichen „Hetzjagd“ gegen Martin Graf.

Keine Frage – aus welchen Motiven auch immer – seit gestern ist klar, dass sich die FPÖ auf ihren umstrittenen dritten Nationalratspräsidenten einbunkert – Wirbel um Stiftung hin, Ärger um Rechtsanwaltsbezeichnung her. Eine „Entschuldigung“ verlangte Strache von den ach so bösen Journalisten – nicht von Graf.

Die schlagenden Burschenschafter – sie sind in der FPÖ Wien besonders dominant – lauschten der Verteidigungsrede Straches für Graf mit süffisant-zufriedenem Lächeln.

Innerhalb der FPÖ hatten freilich auch einige gehofft, dass Strache sich nicht so klar hinter Graf stellt. Immerhin schaden die mutmaßlichen Affären um den deutsch-nationalen Burschenschafter mittlerweile auch der Partei, wie einige bemängeln. In der aktuellen ÖSTERREICH-Gallup-Umfrage etwa ist die FPÖ mit 24 Prozent wieder klar auf den dritten Platz abgerutscht.

Warum Strache hinter Graf stehen muss
Die schlagenden Burschenschafter haben Strache in den letzten Tagen aber offensichtlich klar signalisiert, dass sie ein Abrücken von Graf nicht tolerieren würden.

Und immerhin musste Strache sich ja gestern der Wiederwahl als Wiens FP-Chef stellen. 99,21 Prozent der Wiener FPÖ-Delegierten votierten nach Straches Rede für ihn. Ein Sieg für Graf ...

FPÖ bezeichnete Graf auch in Aussendung als Rechtsanwalt
FPÖ-Mann Martin Graf ist bekanntlich Jurist, aber kein Rechtsanwalt. Auf den FPÖ-Wahllisten wurde er 1994 und 1999 dennoch als solcher tituliert. Gestern ließ die FPÖ einen formlosen Zettel – „Kandidatenformular“ – verteilen, wonach Graf sich 1994 selbst als „Rechtsanwaltsanwärter“ bezeichnet hatte.

Der Haken: Am 22. Juni 1994 bezeichnete die FPÖ Martin Graf in einer – öffentlich einsehbaren – Aussendung sehr wohl als „Rechtsanwalt“. Auch am 3. August 1999 wurde er via OTS als Anwalt präsentiert.

Graf zieht sich nun doch aus Stiftung zurück

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