FPÖ-Chef im Interview: "Wehsely als Ministerin wäre Katastrophe."
Im Interview für die Sonntagsausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH attackiert FPÖ-Chef Heinz Christian Strache den neuen SPÖ-Partreichef und Bundeskanzler Christian Kern.
ÖSTERREICH: Begrüßen Sie den Wechsel von Faymann zu Kern? Sie haben ja immer Faymanns Rücktritt verlangt.
Heinz-Christian Strache: Nach den elf Prozent für den SPÖ-Kandidaten Hundstorfer ist eigentlich klar, dass die Menschen Wahlen und einen Wechsel wollen. Man versucht, das durch eine neue Schaufensterpuppe zu verhindern.
ÖSTERREICH: Kein Vertrauensvorschuss für Kern?
Strache: Nein, die SPÖ wird weiterstrampeln wie bisher. Man hört ja, dass Sonja Wehsely, die ja als Stadträtin das Sozial- und Gesundheitssystem vermurkst hat, Ministerin werden soll. Sie ist ja eine reine Katastrophe.
ÖSTERREICH: Kennen Sie Kern?
Strache: Ich habe ihn persönlich kennengelernt. Er hat als Sekretär im Parlament begonnen und ist nie aus dem staatlichen Bereich herausgekommen. Er hat dann als ÖBB-Chef die Schlepperpolitik Faymanns unterstützt. Hier hat sich der linkslinke Flügel rund um die Willkommensklatscher durchgesetzt.
ÖSTERREICH: Neuwahlen?
Strache: Der Herr Kern hat ja noch nicht kandidiert und hat bis dato keine demokratische Legitimation.
ÖSTERREICH: Ihr Neuwahlantrag liegt im Nationalrat?
Strache: So ist es. Wir brauchen ihn nur mit einer Fristsetzung zur Abstimmung zu bringen. Das werden wir selbstverständlich tun.
ÖSTERREICH: Aber könnte Kern nicht einen neuen Stil in der SPÖ einleiten – auch im Verhältnis zur FPÖ?
Strache: Ich glaube, dass
er ähnlich ist wie Werner Faymann. Mit ziemlich ähnlichen Mechanismen – auch, was seine machtpolitischen Netzwerkstrukturen betrifft. Eine Schaufensterpuppe mit einem neuen Gesicht halt.
(gü)