Der FP-Chef erneuert seine Forderung nach einem Minarettverbot.
ÖSTERREICH: Die Schweizer sagen Nein zu Minaretten. Was heißt das nun für Österreich?
Heinz-Christian Strache: Ich fordere schon seit längerer Zeit ein Minarettverbot in Österreich. Es braucht für eine Religionsfreiheit kein Minarett, auch keinen Muezzin. Das hat in unserer christlich-abendländischen Tradition nichts verloren. Wir haben in der letzten Vorarlberger Landesregierung mit Dieter Egger ein solches Minarett-Verbot umgesetzt.
ÖSTERREICH: Wollen Sie eine Volksabstimmung zum Minarettverbot bei uns?
Strache: Ich hätte gerne direktdemokratische Möglichkeiten wie jene der Schweiz bei uns verankert. Viele Themen, wie beispielsweise das Minarettverbot, könnten auch bei uns durch Volksentscheidungen geklärt werden.
ÖSTERREICH: Das Menschenrecht auf Religionsfreiheit stört Sie nicht?
Strache: Das ist ja dadurch nicht gefährdet. Jede Religionsgemeinschaft hat ja die Möglichkeit, Gebetshäuser zu errichten. Nur bei uns suchen Vereine wie der türkische ATIP um die Genehmigung von Moscheebauten an. Das wäre so, wie wenn der ÖAMTC einen Kirchenbau beantragen würde und Bürgermeister Häupl den Kirchenbau gestatten würde. Es handelt sich hier nicht um eine Kirchengemeinschaft. Es bedarf für die Religionsfreiheit ja keiner Mehrzweckeinrichtung inklusive Gasthäuser im Sinne einer Parallelgesellschaft. Wir brauchen keine falsch verstandene Toleranz.
ÖSTERREICH: In Österreich gibt es derzeit drei Minarette, keine weiteren sind geplant. Ist das so schlimm?
Strache: Ganz im Gegenteil: Es sind Hunderte Moscheen geplant, auch in Verbindung mit Minaretten. Wir haben ja heute in Wien schon mehr islamische Gebetshäuser als christliche Kirchen.