FPÖ-Chef Strache rechnete am Dienstag mit der "Ära Haider" ab.
Nicht die FPK -Jörg Haider ist schuld. Frisch aus Ibiza zurückgekehrt rechnete Strache am Dienstag mit dem verstorbenen Landeshauptmann ab. Denn die Verwicklungen der Schwester-Partei FPK in Kärntner Skandale schaden längst auch der FPÖ, die in Umfragen zuletzt nur noch bei 21 Prozent lag. Und so versuchte Strache in die Offensive zu kommen:
Abrechnung mit Jörg
Strache bezeichnete Haider schlicht als korrupt: "Jörg Haider ist angetreten, das rot-schwarze Proporzsystem aufbrechen -aber er ist selbst Teil des Systems und korrumpierbar geworden." Haider habe ihm zwei Mal -zuletzt kurz nach Abspaltung des BZÖ von der FPÖ -einen Staatssekretärsposten angeboten. Dafür hätte Strache seinen Widerstand gegen den eurofighter aufgeben sollen.
Saubermann
Strache stellt sich selbst als Saubermacher dar: "2005 bin ich als Putschist hingestellt worden. Ich war der erste, der erkannt hat, dass Haider seinen Grundsätzen nicht treu war." Aber er habe Recht gehabt: "Wenn jemand behaupten kann, dass er für Säuberung in seinem Team steht, dann ich", sagte Strache und sprach von einem "Reinigungsprozess in der FPÖ" .
Distanz zur FPK
Gleichzeitig distanzierte sich Strache: von der FPK. Die sei ja nur Kooperations-Partner. Er habe 2009 eine Fusion abgelehnt weil er ja gewusst habe, dass dort etwas nicht in Orndung sei. Eine Zusammenlegung zwischen FPÖ und FPK könne es nur "in ferner Zukunft geben" wenn alle Vorwürfen geklärt seien.
FP-Chef Strache optimistisch für Wahl
ÖSTERREICH: Die Skandale in Kärnten haben Sie in den Umfragen aus dem Rennen um Platz 1 geworfen. Sie liegen nur noch bei 21 %.
H.-C. Strache: Ich habe andere, und denen zufolge liegen wir an der Spitze und kämpfen mit der SPÖ um Platz 1. Ich habe weiter das Wahlziel 33,4 Prozent, damit niemand in Verfassungsfragen, wie dem ESM, über uns drüberfahren kann.
ÖSTERREICH: Und jetzt wollen Sie ein Recht der Österreicher, Neuwahlen auszulösen?
Strache: Genau: Wenn eine gewisse Zahl von Unterschriften, etwa 150.000, erreicht wird, dann sollte es eine Volksabstimmung über Neuwahlen geben.
(gü)