Hofburg-Wahl
Strache: Rosenkranz muss siegen
02.03.2010
Der Chef der Kultusgemeinde bezeichnet sie als „Kellernazi“.
Mit klarer Mehrheit beschloss der FPÖ-Vorstand – wie schon vorab berichtet – am Dienstag die Kandidatur der nö. Landesrätin Barbara Rosenkranz für die Bundespräsidentenwahl am 25. April. Doch noch bevor die FPÖ zusammengetreten war, gingen die Wogen hoch.
Kultusgemeinde „erhebt jetzt laut ihre Stimme“
Der
Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Ariel Muzicant, eröffnete
im Interview mit ÖSTERREICH verbal das Feuer auf die prononciert rechte
FPÖ-Kandidatin. Wörtlich nannte der IKG-Chef Rosenkranz
einen „Kellernazi“ – und bezog sich damit auf ein Urteil des Europäischen
Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahr 2003. Muzicant: „Sie hält die
Leugnung von Gaskammern für eine freie Meinungsäußerungen und will das
Verbotsgesetz ändern. Ich muss meine Stimme erheben. Österreich ist ein viel
zu schönes Land und hat sich solche Kandidaten nicht verdient. Ich hoffe,
dass jetzt viele aufstehen und das so deutlich sagen wie ich.“
Tatsächlich gilt die zehnfache Mutter selbst in der FPÖ als weit rechts angesiedelt. Doch in der FPÖ setzte man genau auf diese Werte. FP-Stratege Herbert Kickl hat einen klaren Anti-EU-Wahlkampf geplant.
Strache setzt seine Kandidatin unter Druck
Und: FPÖ-Chef
Heinz-Christian Strache setzt seine Kandidatin jetzt brutal unter Druck.
Wurden zunächst parteiintern 30 Prozent als Limit angegeben, so waren es am
Dienstag plötzlich 35. Der Hintergrund: Strache wäre es gar nicht so
unrecht, wenn seine interne Gegenspielerin in der FPÖ nicht allzu mächtig
wird.
ÖSTERREICH: Ist Rosenkranz für Sie ein „Kellernazi“? |