Salzburger Landesgruppe ist nach Machtwort von FPÖ-Chef Strache total gespalten.
Mitten in der Nacht zum Mittwoch platzte die Politbombe. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache taucht bei der Sitzung der Salzburger Freiheitlichen auf und legt die Absetzungsurkunden für den Salzburger Landtagsklubchef Karl Schnell und Landesparteichef Rupert Doppler vor. Stein des Anstoßes: Schnell weigerte sich, zu einem Krisentreffen in Wien zu erschienen.
Mit dem Partei-Rauswurf will Strache ein Ende der Unruhe in der Salzburger Landesgruppe erreichen. Schnell war im Zentrum eines Krimis rund um Intrigen und Erpressung (siehe unten).
Am Mittwoch verteidigte Strache dann in Salzburg seine Entscheidung: Die Salzburger FPÖ habe sich „nur mehr mit Intrigen beschäftigt und nicht mit der Politik für die Bürger“, wetterte Strache gegen Schnell und Doppler. Vorerst führt jetzt der bisherige Doppler-Vize Andreas Schöppl die Landesgruppe.
VIDEO: Nach Rauswurf: Karl Schnell im Radio-Interview
Ausgestanden ist die Sache freilich nicht. Schnell droht, dass ein Großteil der Salzburger FPÖ mit ihm die Partei verlassen will.(pli)
Karl Schnell: »Das ist der Anfang von Straches Ende«
ÖSTERREICH: Was hat sich da in Salzburg abgespielt?
Karl Schnell: Das ist wie einst bei Jörg Haider, der die Partei gespalten hat. Jetzt ist es der Anfang vom Ende des Herrn Strache. 21 Leute sind aufgestanden und gegangen. Nur acht sind geblieben. Lauter Gewinnertypen mit null bis einer Vorzugsstimme.
ÖSTERREICH: Sind Sie jetzt verbittert?
Schnell: Nein, dazu habe ich schon zu viel erlebt. Klar ist, Strache hat sich für die Wien-Wahl nichts Gutes getan. Die Menschen wissen nun, wie er mit verdienten Funktionären umgeht.