Kärnten

Strache: Schwere Schlappe für FP-Chef

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Das Wahl-Debakel in Kärnten schadet der FPÖ auch bei den nächsten Wahlen.

Das Wahl-Debakel in Kärnten schadet der FPÖ auch für die Nationalratswahlen. Straches Kanzleranspruch ist damit endgültig abgeblasen.

Mit dem Verlust des Landeshauptmann-Sessels in Kärnten und den Verlusten in Niederösterreich gerät auch der sonst so erfolgsverwöhnte FPÖ-Obmann schwer in die Krise.

Schwere Niederlage
Es ist erst knapp zwei Wochen her, dass Heinz-Christian Strache bei seiner Aschermittwochsrede den Kanzleranspruch stellte. Nach der Erdrutsch-Niederlage der Schwesterpartei FPK ist dieses Ziel spätestens jetzt in weite Ferne gerückt. Selbst die Nummer zwei wackelt.

Einen „Tag der persönlichen Enttäuschung“ nannte Strache das Debakel in Kärnten, das auch auf ihn selbst abfärbt. Schließlich hatte er sich mit Landeshauptmann Dörfler bis zuletzt im Wahlkampf engagiert. Und er hatte dafür gesorgt, dass die Kärntner Freiheitlichen vom BZÖ wieder zur FPÖ gehören.

Herkules Arbeit
Dazu kommt noch Straches ganz persönliches Pech: Gerade als die FPÖ am Sprung zur Nummer eins war, betrat Frank Stronach die politische Bühne und fischte mit seiner Anti-EU-Politik tief im FPÖ-Wählerteich.

Straches Herkulesaufgabe ist es jetzt, zu verhindern, dass aus den Lagern der FPÖ ein völlig zerstrittener Haufen wird. Schon länger brodelt es hinter den Kulissen rund um Rechtsaußen-Nationalratspräsidenten Martin Graf. Strache wollte ihn in die Volksanwaltschaft wegloben, das hat Graf bereits verhindert.
 

"Neuerung muss kommen"

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu der Wahlniederlage in Kärnten?
Heinz-Christian Strache: Das ist ein sehr unerfreulicher Tag für die freiheitliche Gemeinschaft in Kärnten. Und ich stehe nicht an zu sagen, dass es auch für mich persönlich ein sehr enttäuschender Tag ist. Wir sind deutlich auf Platz zwei verwiesen worden und haben einen Oppositionsauftrag erhalten.

ÖSTERREICH: Muss es in Kärnten jetzt Konsequenzen geben?
Strache: Die Wahlziele wurden nicht erreicht, deshalb braucht es eine Erneuerung. Es muss inhaltliche, organisatorische und auch personelle Optimierungen geben.

ÖSTERREICH: Müssen Gerhard Dörfler und Kurt Scheuch gehen?
Strache: Das muss die FPK mit sich selbst ausmachen. Wir haben eine Kooperationsgemeinschaft, die leben wir in guten und auch in schlechten Zeiten.

ÖSTERREICH: Soll es dabei eigentlich bleiben?
Strache: Es wäre ein logischer Schritt, wenn wir in Zukunft auch in Kärnten als FPÖ antreten würden.

ÖSTERREICH: Müssen Sie nach der doppelten Niederlage Ihren Kanzleranspruch absagen?
Strache: Ich warne davor, die Landtagswahlen als Bundeswahlen darzustellen. Die Wahlen in Kärnten sind auf den Bund nicht umlegbar. Es gab diesmal eine Sondersituation, und es gab auch 2009 eine Sondersituation nach dem Tod von Jörg Haider.

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