EU-Wahl

Strache serviert jetzt Skandal-Mölzer ab

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Gipfel am Montag: EU-Kandidat soll weg - Schon 5.000 (!) Anzeigen gegen Andreas Mölzer.

„Zurücktreten – etwa als Obmann des Bienenzüchtervereins?“ Zunächst hatte Mölzer die Debatte um seine Skandalsager gegenüber ÖSTERREICH launig kommentiert – doch das Lachen ist ihm inzwischen vergangen: Wie berichtet versucht FPÖ-Chef Strache Mölzer zum Verzicht auf die EU-Kandidatur zu überreden. Am Samstag ging Strache im ORF auf Distanz und erhöhte den Druck: Mit Mölzers Äußerungen („Negerkonglomerat“ plus Vergleich EU mit Drittem Reich) sei „eine Optik vorhanden, über die man offen sprechen muss“. Und: Strache lobte David Alaba, über den in Mölzers Zur Zeit hergezogen wurde.

Mölzer: Kein Kommentar vor dem Gespräch
Strache will Mölzer am Montag treffen – am Mittwoch soll es im Parteivorstand eine „offene Aussprache“ geben. Die EU-Liste ist zwar beschlossen, Straches Absicht ist aber klar: Mölzer soll verzichten. Nur: Der dürfte nicht so ohne Weiteres gehen. Am Samstag wollte Mölzer die Causa vorerst nicht mehr kommentieren.

Indes haben sich inzwischen 5.000 (!) Unterstützer gefunden, die sich Kultautor Michael Köhlmeier anschließen. Der hat Mölzer bei der Staatsanwaltschaft wegen Verhetzung angezeigt (siehe Interview).
 

Köhlmeier: "Dreistigkeit & Dummheit"

ÖSTERREICH: Sie zeigen Mölzer wegen Verhetzung an …
Michael Köhlmeier: Sein „Negerkonglomerat“ ist eines der niederträchtigsten Worte, die ich gehört habe. Da nützt es auch nichts, wenn Strache das wegzulügen sucht – Mölzer habe „nekrophil gesagt“ … Mölzers Aussagen sind eine Mischung aus Dreistigkeit und Dummheit.

ÖSTERREICH: Dazu kam sein Vergleich EU – Nazi-Staat …
KÖhlmeier: Mölzer bedauert es, dass der zwischenmenschliche Verkehr bei uns Regeln unterworfen ist. Wenn er zivilisatorische Regulierungen ablehnt, soll er doch nach Nordkorea gehen!

ÖSTERREICH: Haben Sie Angst vor einem europaweiten Rechtsruck?
Köhlmeier: Nein, in Krisenzeiten ist das leider normal. Demokratie wirkt „unsexy“. Da hätten manche auch lieber, wenn Minister Kurz nicht auf besonnenes Verhandeln drängte, sondern „denen eine Bombe ins Genick haut“.

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