ÖSTERREICH-Interview

Strache sieht Scheuch als Opfer

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FPÖ-Chef stellt sich auch hinter "durch diese Justiz" verurteilte Susanne Winter.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache stellt sich im Interview mit ÖSTERREICH (Donnerstag-Ausgabe) klar hinter den wegen Korruption (nicht rechtskräftig) verurteilten Uwe Scheuch: "Ja, weil es sich um ein absurdes Fehlurteil handelt! Uwe Scheuch hat mit keinem russischen Investor über eine Staatsbürgerschaft verhandelt, ja er hätte null Kompetenz, eine solche zu vergeben. Das war doch ein virtueller Vorgang. Wir haben es hier mit einer politisierenden Justiz zu tun. Wenn die Salzburger Landeshauptfrau sehr wohl Staatsbürgerschaften gegen Investitionen anbietet, wird das Verfahren eingestellt. Und ein Uwe Scheuch wird verurteilt."

Alle Hintergrund-Informationen zur Scheuch-Affäre.

"Freiheiltliche sind Freiwild"
  Auf die Frage, ob Scheuch bei einer rechtskräftigen Verurteilung zurücktreten solle, sagt Strache: "Freiheitliche sind doch für diese Polit-Justiz nur noch Freiwild. Man sieht die Zustimmung für unsere Politik in der Bevölkerung - und versucht uns jetzt zu kriminalisieren. Das wird nicht gelingen." Er stehe "natürlich" unverbrüchlich hinter Uwe Scheuch, so Strache, und weiter: "Ich stehe aber auch ich hinter einer Frau Susanne Winter, die durch diese Justiz verurteilt wurde. Und werde hinter Herrn Gerhard Kurzmann stehen, wenn der durch dieselbe politisierende Justiz angeklagt wird. Wie Sie wissen, war ich gegen dieses Spiel, das im steirischen Wahlkampf durch die Landespartei verwendet wurde. Aber die Auseinandersetzung darüber gehört nicht vor Gericht, sondern in die politische Arena."

   An der Scheuch-Solidaritätsveranstaltung in Pörtschach wird Strache übrigens nicht teilnehmen, aber "aber mein Vize Norbert Hofer und Generalsekretär Herbert Kickl fahren hin".

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Aufstieg und Fall des Uwe Scheuch

Uwe Scheuch wurde am 15. Juni 1969 in Villach geboren.

Nach seiner Matura studierte er an der BOKU Wien und schloss 1996 sein Studium ab.

Ab 2001 war er Landeshauptmann-Stellvertreter der Freiheitlichen in Kärnten.

Diese Position hatte er bis 2008 inne.

Seit der Wahl 2003 ist Scheuch Abgeordneter zum Nationalrat.

2008 stieg er zum stellvertretenden Regierungschef und zum Landesparteichef des damaligen BZÖ auf.

Seit Jänner 2010 ermittelte die Wiener Staatsanwaltschaft gegen Scheuch.

Er stand im Verdacht, Staatsbürgerschaften als Gegenleistungen für Parteispenden geboten zu haben.

Am 2. August 2011 wurde Scheuch nicht rechtskräftig zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

Sechs Monate der Strafe sprach der Richter als unbedingt aus.

Prozess: FPK Uwe Scheuch vor Gericht

Jetzt wurde das Urteil gefällt: 18 Monate Haft, sechs davon unbedingt.

Uwe Scheuch, erster Landeshauptmannstellvertreter von Kärnten und FPK-Parteiobmann, ist am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt in der "Part-of-the-game"-Affäre zu 18 Monaten Haft, sechs Monate davon unbedingt, verurteilt worden.

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft hatte Scheuch das Verbrechen der Geschenkannahme durch Amtsträger vorgeworfen.

Sollte das Urteil rechtskräftig werden, bedeutet das für den Landeshauptmannstellvertreter automatisch den Amtsverlust.

Scheuch soll im Juni 2009 für das Beschaffen einer Staatsbürgerschaft für einen Russen Geld für die Parteikasse verlangt haben.

Damals gehörten die Kärntner Freiheitlichen noch zum BZÖ. Das Gespräch wurde auf Tonband aufgezeichnet.

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