ORF-Sommertalk

Strache und Wolf brechen Quotenrekord

27.08.2012

Kein Verständnis für Aufregung um Facebook-Cartoon - FPÖ-Chef gibt Stronach keine Chance.

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Armin Wolf gegen Heinz-Christian Strache – dieses Interview-Duell hat mittlerweile Derby-Charakter. Bei den diesjährigen ORF-Sommergesprächen wurde der FPÖ-Obmann vom ZIB-Moderator im Wiener Kursalon Hübner „gegrillt“ - vor den Augen von fast ganz Österreich: 817.000 Zuseher verfolgten das dritte Somemrgespräch, was einem Marktanteil von 31 Prozent entspricht. Diese Ausgabe der "Sommergespräche" war damit die reichweitenstärkste seit es die Polit-Gespräche gibt.

Strache ließ sich nicht lange bitte und brachte Wolf eine Kampfansage mit: Eine Koalition mit der FPÖ gebe es nur, wenn über den Austritt aus der Eurozone abgestimmt wird. „Ein Euro-Austritt ist ein Weg, über den wir nachdenken müssen, und es ist notwendig, die Bevölkerung abstimmen zu lassen“, so Strache.

Der Ton zwischen Wolf und Strache war scharf. Großes Thema waren die umstrittenen Karikaturen auf Straches Facebook-Seite. Der FPÖ-Chef versteht die Aufregung und den Antisemitismus-Vorwurf nach wie vor nicht: „Ich habe viele jüdische Freunde, die nichts Antisemitisches erkennen.“

Strache gibt Stronach politisch keine Chance
Angesprochen auf Frank Stronachs neue Partei, die die FPÖ empfindlich Stimmen kosten könnte, gibt sich Strache unerschrocken. Er gibt Stronach politisch keine Chance. Das Duell der Nationalratswahl 2013 heiße Faymann gegen Strache. Die FPÖ sei der „Schmied“, Stronach nur der „Schmiedl“.

Die Vorgehensweise der FPK in Kärnten, Neuwahlen zu blockieren, verteidigte Strache. Es gehe um die Verfassungsklage gegen den Euro-Rettungsschirm, erst dann könne gewählt werden.
 

Die besten Sager von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache zu Stronach-Partei, Euro-Austritt und antisemitischen Karikaturen:
Heinz-Christian Strache sprach im ORF-Sommergespräch mit Armin Wolf über:

  • Antisemitische Karikatur: „Ich wollte aufzeigen, wie heute Umverteilung stattfindet. Ich habe viele israelische und jüdische Freunde, die nichts Antisemitisches erkennen – selbstverständlich ist kein Antisemitismus mit dem Bild verbunden.“
  • Gute Umfragewerte der Stronach-Partei: „Damit wird versucht, künstliche Bilder zu schaffen, die davon abzulenken versuchen, dass es bei der nächsten Wahl das Duell Strache gegen Faymann geben wird. Stronach selbst war immer Teil des Systems, war immer Netzwerker und hat sich Politiker als Berater gekauft. Ich bin überzeugt davon, dass das keinen Erfolg zeigt. Die FPÖ ist der Schmied, es gibt daher keinen Grund, die Interessenvertretung woanders zu suchen.“
  • Euro-Austritt: „Ein Euro-Austritt ist ein Weg, über den wir nachdenken müssen und den wir auch berechnen müssen – und es ist notwendig, die Bevölkerung abstimmen zu lassen.“ Ist eine Volksabstimmung darüber Koalitionsbedingung? „Ja.“
  • Position der FPÖ: „Die FPÖ sehe ich als Mitte-Rechts, während SPÖ, ÖVP und die Grünen sehr weit nach links abgerutscht sind.“ Rechts von der FPÖ gäbe es keinen Platz mehr.
  • Seine persönliche Zukunft in der Politik: „Das wird demokratisch von den Bürgern zu entscheiden sein. Ich will die Ohnmacht der Bürger überwinden, dafür braucht man Macht. Dafür wollen wir 33,4 Prozent erreichen.“

 

 

Auf der nächsten Seite finden Sie unseren LIVE-Ticker zum Nachlesen.

 

21.55 Uhr: Armin Wolf bedankt sich für das Gespräch und verweist auf das nächste Sommergespräch mit ÖVP-Chef Michael Spindelegger.

21.52 Uhr: Sie sind jetzt erst 43 Jahre alt - wie lange wollen Sie denn in der Politik bleiben? Das kann Strache nicht beantworten. Er will Macht - "um die Ohnmacht zu überwinden".

21.49 Uhr: Ob Strache aus dem Internationalen Währungsfonds austreten möchte? "Nein", sagt H.C.

21.46 Uhr: Strache kann sich eine Rückkehr zum Schilling vorstellen. Er sieht ein solches Szenario als "notwendigen Nachdenkprozess". Ob ein solcher Schilling eine harte oder eine weiche Währung wäre, fragt Wolf. "Dann hätten wir genauso wie die Schweiz eine Hartwährung, die man stützen müsste."

21.45 Uhr: Hat H.C. Strache Sie überzeugt? Nehmen Sie an unserem Voting teil?

 

21.44 Uhr: Wolf zapft Strache zu seinem Vorschlag, einen "Nord-Euro" und einen "Süd-Euro" einzuführen.

21.40 Uhr: Ob er Stronach als Konkurrenz sieht? Strache: "Stronach war immer schon im System." Erfolg traut er ihm aber nicht zu. Das Duell heiße Faymann gegen Strache.

21.38 Uhr: Ob Graf ausscheiden muss? "Wenn solche Vorwürfe bei einem stimmen sollen, dann muss JEDER aus der freiheitlichen Gemeinschaft ausgeschlossen werden".

21.36 Uhr: Wolf legt Strache den Prüfbericht der Stiftungs-Causa Graf vor. Nicht alle Fragen seien aufgeklärt, so Wolf. Strache: Die medialen Vorverurteilungen schon.

21.34 Uhr: "Das Problem mit Ihnen, Herr Strache, ist, dass Sie oft Dinge behaupten, die unwahr sind" - Armin Wolf ist sauer auf Strache.

21.29 Uhr: Wolf: "Sie werden nicht gefoltert - ich verspreche es"

21.27 Uhr: Strache sieht in Wolf einen "ORF-Inquisitor". Und verweist darauf, dass er seine Facebook-Seite frei von Hetz-Einträgen halten will.

21.26 Uhr: Hat H.C. Strache Sie überzeugt? Nehmen Sie an unserem Voting teil?

 

21.25 Uhr: Wolf schießt Strache wegen des vermeintlichen Hetz-Comics an. Strache sieht auf dem Bild "keinen Antisemitismus". Die Israelitische Kultusgemeinde sieht das anders, prangert Straches Comic stark an.

21.23 Uhr: Wolf will Strache festnageln: "Sie sind der rechteste Politiker Österreichs". Strache verneint. "Rechts von der FPÖ ist niemand mehr" - Strache windet sich. Zum Schluss allerdings stimmt er doch zu.

21.22 Uhr: Strache sieht sich als "weder links noch rechts" - Armin Wolf glaubt ihm das "nicht ganz" - und verweist darauf, dass gegen ihn immer wieder "linkslinke Hetze" betrieben werde. Von Rechts allerdings nie.

21.18 Uhr: Strache sieht das Säbelfechten als Sport. "Das ist doch kein Sport!" sagt Wolf. Strache fechtet diese Sichtweise an: "Natürlich ist das ein Sport - das würde einigen meiner Mitbewerbern auch nicht schlecht tun."

21.16 Uhr: Wann Strache das letzte Mal gefochten habe? "Das war 2004" sagt Strache.

21.12 Uhr: Armin Wolf spielt Strache ein Video vor über seinen Werdegang im 3. Wiener Gemeindebezirk. Strache war Klassensprecher, in der Schule aber nicht so gut.

21.10 Uhr: Strache kann sich das nicht vorstellen - will aber daran arbeiten, dass diese Umfragen besser werden. "Ich will aber keine Umfragen gewinnen, sondern Wahlen". Er bekomme immer die meisten Vorzugsstimmen.

21.09 Uhr: Wolf fragt Strache: Warum schneiden Sie bei der Ehrlichkeit in den Umfragen so schlecht ab?

21.05 Uhr: Armin Wolf konfrontiert H.C.Strache gleich zu Beginn mit dem Vorwurf, beim letzten Gespräch nicht ordentlich recherchiert zu haben.

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