Bei Pressekonferenz
Strache verteidigt Kern gegen Kritik aus Ankara
05.08.2016
Er forderte Junckers Rücktritt und schärferes Vorgehen gegen Doppelstaatsbürger.
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FP-Chef Heinz-Christian Strache hat angesichts der Aussagen von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) seine Forderung nach Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei bekräftigt. Bei einer Pressekonferenz am Freitag zeigte sich der FP-Chef erfreut, dass Kern "offenbar beginnt, mich zu kopieren". Kritik aus der Türkei an Kern wies Strache zurück.
Der türkische Europaminister Ömer Celik hatte gemeint, Kerns Forderung nach dem Abbruch der Beitrittsverhandlungen verursache ihm "Unbehagen" und erinnere ihn an die Diktion von "Rechtsextremen". Auch bei ihm verursache der Weg der Türkei in Richtung Diktatur "Unbehagen", so Strache. "Spät aber doch" übernehme Kern hier die Position der FPÖ.
"Keine Euro-Asiatische Union"
"Die Türkei ist weder kulturell noch geografisch ein Teil Europas. Es soll keine Euro-Asiatische Union entstehen", forderte Strache. Allenfalls könne es eine privilegierte Partnerschaft für die Türkei geben. Kritik übte er am österreichischen EU-Kommissar Johannes Hahn (ÖVP), der offenbar im "Elfenbeinturm" sitze, und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, den er zum Rücktritt aufforderte.
Von der Regierung fordert Strache ein schärferes Vorgehen gegen illegale österreichisch-türkische Doppelstaatsbürgerschaften. Strache sprach zwar von 60.000 Doppelstaatsbürgern, verlässliche Zahlen gibt es mangels Kooperation der türkischen Behörden allerdings nicht.
Erdogan-Fans sollen ausreisen
Anhänger des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan forderte Strache zur Ausreise in die Türkei auf. Politisch verfolgte Türken in Österreich aufzunehmen, lehnt Strache allerdings ab. Damit würde der Konflikt aus der Türkei nach Österreich hereingetragen, meint der FP-Chef. Im Übrigen sprach er sich neuerlich dafür aus, Asylwerber nur noch auf ihrem Heimatkontinent zu versorgen: "Wenn wir in der Ukraine ein Problem haben, sind wir Europäer dafür zuständig."