Strache lieferte sich vor laufender Kamera „Privat-Duell“ mit ORF-Journalistin.
Der Auftritt von Heinz-Christian Strache am Sonntag in der ORF-Pressestunde wurde zum hitzigen Duell – und zum privaten Schlagabtausch. Als die Sprache auf Straches Privatleben und seine Trennung von Andrea Eigner kam, wurde es ungewohnt emotional. Strache warf ORF-Redakteurin Patricia Pawlicki vor, ihr Ehemann (Kurier-Herausgeber Helmut Brandstätter) habe seine Privatsphäre verletzt. Die Zeitung hätte die Wohnung seiner damaligen Freundin fotografiert und das Bild veröffentlicht.
Das Video zur Pressestunde finden Sie hier!
Daraufhin rastete Pawlicki aus: „Sie haben mein Haus abgefilmt“, wetterte die ORF-Journalistin. „Sie und Ihre Leute haben versucht, mich zu stalken.“ Straches Konter: „Ihr Gatte hat die Privatsphäre meiner damaligen Lebensgefährtin mit Füßen getreten.“
FP-General fordert Ablöse Pawlickis
Eine Stunde später legte FPÖ-General Herbert Kickl per Aussendung nach: „Pawlicki jammert, weil sich ein einziges Mal ein FPÖ-TV-Kamerateam ihrem noblen Domizil genähert hat, hat aber selbst keine Probleme damit, HC Straches Privatangelegenheiten – etwa seine Trennung von Andrea Eigner – breit auszuschlachten.“ Er fordert Konsequenzen vom ORF. Er könne sich nicht vorstellen, „Frau Pawlicki noch einmal in einer Pressestunde zu sehen“.
FP-Chef: "Wir haben Tiefpunkt des ORF erlebt"
ÖSTERREICH: Warum hat sich das so hochgeschaukelt?
Heinz-Christian Strache: Heute haben die Österreicher den Tiefpunkt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks live miterleben können. Was heute sichtbar geworden ist, war eine persönlich gelebte Abneigung gegen meine Person. Das ist genau das, was im Journalismus nicht gelebt werden sollte. Ich glaube, es ist auch sichtbar geworden, dass man sich so etwas nicht gefallen lassen kann.
ÖSTERREICH: Aber Sie haben doch den Chefredakteur des „Kuriers“ ins Spiel gebracht …
Strache: Weil es wichtig ist, auch sichtbar zu machen, wie heute in der österreichischen medialen Landschaft teilweise Vernetzungen stattfinden – zwischen einer ORF-Journalistin und auf der anderen Seite ihrem Ehemann, der Chefredakteur des Kuriers ist. Der tief in die Privatsphäre hinein Handlungen gesetzt hat, der Journalisten und Fotografen hingeschickt hat, um den Nebenwohnsitz zu fotografieren, und wenn man dann umgekehrt Journalisten zum Brandstätter-Wohnsitz schickt, dann ist die Aufregung da.
ÖSTERREICH: Warum wurde überhaupt ein Kamerateam hingeschickt? Aus Rache?
Strache: Die Neue Freie Zeitung ist aufgrund des Artikels im Kurier, bei dem die Privatsphäre gebrochen wurde, dann auch zur Villa vom Brandstätter gegangen und hat die fotografiert.
ÖSTERREICH: Fordern Sie jetzt Konsequenzen vom ORF?
Strache: Ich glaube, der Redakteursrat wird sich sicherlich mit der Pressestunde befassen. Das hatte nichts mehr mit objektivem Journalismus zu tun.
Der hitzige TV-Streit im Wortlaut
Heinz-Christian Strache: Sie haben einen Gatten, der heute Chefredakteur des „Kuriers“ ist ...
Patricia Pawlicki: Das ist nicht relevant. Was ist das für ein Frauenbild, das Sie haben, dass ich ausschließlich von meinem Mann geprägt sein soll?
Strache: Im „Kurier“ hält man die Privatsphäre zum Teil nicht ein, wo man dann den Nebenwohnsitz abbildet.
Pawlicki: Über das reden wir hier besser nicht. Sonst fange ich an, Ihnen gleich hier zu sagen, dass Sie mein Haus abgefilmt haben, dass Sie und ihre Leute versucht haben, mich zu stalken.
Strache: Ihr Gatte hat die Privatsphäre meiner damaligen Lebensgefährtin mit Füßen getreten, und Sie haben ein Kamerateam und Fotografen zu dem Wohnsitz gebracht.