Darabos meint
Straches Waffen-Vorstoß ist "hirnrissig"
15.03.2009
In ÖSTERREICH attackiert der Verteidigungsminister die FPÖ scharf.
Dass FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache "gefährdeten Berufsgruppen" wie Richtern, Polizisten oder Berufssoldaten leichter Zugang zu Waffen verschaffen will, provoziert jetzt scharfe Kritik: "Mit dem Vorschlag, die Gesellschaft zur Bekämpfung der Kriminalität mit Waffen aufzurüsten, zeigt die Strache-FPÖ ihre inhaltliche Leere, völlige Konzeptlosigkeit und demokratiepolitische Bedenklichkeit. Dieser Vorschlag ist einfach hirnrissig", ärgert sich SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos gegenüber ÖSTERREICH (Montagsausgabe).
"Am Rand des Erträglichen"
Die FPÖ bewege sich
damit "einmal mehr am Rande des demokratiepolitisch Erträglichen", so der
Minister. "Waffen lösen keine Probleme, sie erzeugen welche", verweist
Darabos auf den deutschen Amoklauf. "Je mehr Waffen im Umlauf sind, desto
höher ist die Gefahr des Missbrauchs."
Gegen Privatwaffenverbot
Das von den Grünen geforderte
Privatwaffenverbot lehnt Darabos freilich ab. An der österreichischen
Rechtslage will er - so wie der Koalitionspartner ÖVP - nichts ändern. Er
zweifle nicht daran, dass Österreichs Jäger, Sportschützen und
Schützenvereine sorgsam mit ihren Waffen umgingen. "Das ist zu
respektieren", hält der SPÖ-Minister fest.
"Gewehre gehören nicht ins Wohnzimmer"
Eine klare
Absage erteilt Darabos auch Straches Vorschlag, wonach Bundesheer-Soldaten
ihr Sturmgewehr mit nach Hause nehmen sollen. "Die Sturmgewehre gehören in
die Kasernen, nicht ins Wohnzimmer. Solange ich Verteidigungsminister bin,
bleibt das auch so. Das StG 77 feuert bis zu 700 Schuss pro Minute ab. Was
man damit zuhause anfangen soll, sprengt meine Vorstellungskraft", so der
Minister.