Neonazi-Kontakte
Straches Wiking-Treffen war verboten
31.08.2007
Was Strache als "Hilfsaktion" für die DDR bezeichnete, war ein verbotenes Treffen von Neo-Nazis. In Deutschland sorgte es schon 1989 für Aufsehen.
Knalleffekt in der Neonazi-Affäre um Heinz-Christian Strache. Jenes Treffen der Wiking-Jugend im hessischen Simmershausen, an dem der heutige FPÖ-Obmann zur Jahreswende 1989/90 teilgenommen hat, war im Vorfeld verboten worden. Das geht aus Artikeln der Fuldaer Zeitung hervor, die damals rund um Silvester erschienen waren und nun auch von der deutschen Polizei bestätigt werden.
Der damalige Landrat von Fulda, Fritz Kramer, verwies auf das "Gewaltpotenzial, das diese Gruppe verkörpert". Deshalb seien Ausschreitungen mit antifaschistischen Demonstranten zu befürchten. Strache stand mit der neonazistischen Wiking-Jugend dennoch in Reih und Glied, ebenso wie Größen der damaligen österreichischen Neonazi-Szene.
Innerdeutsche Grenze
Da in der Kreisverwaltung keine Anmeldung eingelangt war, konnte Kramer das Treffen verbieten. Trotzdem fand die Veranstaltung an der soeben geöffneten innerdeutschen Grenze unter dem Motto "Zum Teufel mit der 45er Demarkationslinie" statt. Aufgrund der aufgeheizten Stimmung begleitete ein massives Polizei-Aufgebot das Treffen. Und das war auch nötig: Bereits bei Vorkontrollen wurden erste Radikale mit Messern und Schusswaffen festgesetzt. 50 Extremisten verbrachten die Nacht in Gewahrsam der Polizei.
Straches Identität wurde dabei mit Vornamen und Geburtsdatum festgehalten, ebenso wie die seiner ebenfalls anwesenden Verlobten Gudrun Burger. Strache hatte zugegeben, an dem Treffen teilgenommen zu haben. Laut seiner Darstellung war es aber eine wohltätige Veranstaltung: Man habe für die Bürger der DDR Care-Pakete über den Grenzzaun werfen wollen. Von derartigen Zielen wusste die Fuldaer Zeitung 1989/90 allerdings nichts zu berichten.
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Prozess gegen Lover verschoben
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