Die SPÖ will gleichen Lohn für gleiche Arbeit per Gesetz erzwingen. Ab 2010 müssen Firmen Gehälter von Männern und Frauen offenlegen.
SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek macht nun Ernst mit gerechten Frauenlöhnen. Zusammen mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer präsentierte sie am Mittwoch die Eckpunkte für ein neues Gleichbehandlungsgesetz.
Nach Testphase soll es Geldstrafen geben
Geht es nach
Heinisch-Hosek, sollen Firmen ab 25 Mitarbeitern die Gehälter anonym im
Betrieb veröffentlichen, sowie an die zuständigen Behörden und Sozialpartner
weiterleiten. Im kommenden Frühjahr soll das Gesetz in Kraft treten. Nach
einer Testphase von zwei Jahren soll es auch Geldstrafen für säumige
Unternehmen geben.
Heinisch muss die Männer auf ihre Seite ziehen
Auch
Sozialminister Rudolf Hundstorfer zieht nun mit seiner Genossin an einem
Strang. Im Sommer hatte er Strafen ja noch abgelehnt. Nun sagt er: „Wir sind
uns einig.“ ÖVP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner meint indes: „Ich
bin für Transparenz, aber nicht für Strafen.“
In Österreich verdienen Frauen durchschnittlich um rund ein Viertel weniger als Männer. Umgerechnet auf Arbeitszeit sind das 96 Tage, die Frauen gratis arbeiten. Am größten ist die Lohnschere bei Angestellten, am geringsten im öffentlichen Dienst (siehe Grafik).
Lohnschere entspricht 96 Tage Gratisarbeit
Selbst wenn man
Faktoren, wie Teilzeitarbeit, Kinderpause oder Berufswahl herausrechnet,
verdienen Frauen 15 Prozent weniger. In Schweden, wo es den Gagenstrip samt
Geldstrafen bereits gibt, sind es nur 6 Prozent.