Bures plant

Strafen für Raser + Alkolenker werden härter

12.02.2009

SPÖ-Verkehrsministerin Bures will die Strafgelder hinaufsetzen und den Führerscheinentzug verlängern.

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SPÖ-Verkehrsministerin Doris Bures will die Strafen für Raser und Alkolenker deutlich anheben. Am Donnerstag zog sie Bilanz unter die vergangenen dreieinhalb Jahre Vormerksystem in Österreich und kündigte eine Informationskampagne zur Bewusstseinsbildung bei Autofahrern an. Seit 1. Juli 2005 erhielten insgesamt 90.797 Lenker eine Vormerkung.

Hauptproblem Alkohol
Alkohol am Steuer war die häufigste Ursache für eine Vormerkung: 29.106 Pkw-Lenker wurden registriert. Auf Platz zwei folgt - mit 26.254 Vormerkungen - das Delikt der ungenügenden Kindersicherung. 10.203 Autos wurden wegen ihres technischen Zustandes registriert, 7.453 Personen missachteten den Sicherheitsabstand zum Vordermann. Wegen der Gefährdung von Fußgängern auf Zebrastreifen gab es 2.141 Vormerkungen.

Wenig Wiederholungstäter
Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit verwies dabei auf die "Wiederholungstäter", die übrigens zu 84 Prozent männlichen Geschlechts und zwischen 20 und 40 Jahre alt sind. Lediglich 4.155 Autofahrer wurden ein zweites Mal vorgemerkt, 408 ein drittes Mal.

"Da hapert es noch"
Bures hält die Österreicher für nicht ausreichend informiert. Zwar können drei Viertel der Österreicher mit dem Begriff "Vormerksystem" etwas anfangen, doch bei der Kenntnis der insgesamt 13 Delikte, bestätigte auch Thann, "hapert es noch". Daher die Informationskampagne.

Strafen werden höher
Härter durchgreifen will die Verkehrsministerin im Fall von Rasern und Alkolenkern:

  • Bei 0,5 bis 0,79 Promille soll die Mindeststrafe von 218 auf 300 Euro angehoben werden, bei 1,2 bis 1,59 Promille von 872 auf 1.200 Euro und bei mehr als 1,6 Promille von 1.162 auf 1.600 Euro.
  • Überdies soll der Führerschein dann für sechs statt wie bisher vier Monate weg sein.
  • Ab 30 km/h über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit sollen Raser künftig mindestens 70 Euro berappen müssen, ab 40 km/h zu viel im Ortsgebiet bzw. 50 km/h Überland mindestens 150 Euro (derzeit 72 Euro).

Bures erwartet bezüglich ihrer Vorschläge "keinen politischen Widerstand, sondern Diskussion". Sie hofft, dass das Paket "noch vor dem Sommer ins Parlament kommt".

ARBÖ sieht Ziel verfehlt
Während der Verkehrsclub Österreich die Optimierung des Vormerksystems begrüßt und der ÖAMTC Bures lobt, kommt vom ARBÖ Kritik: Das erklärte Ziel, "Hochrisikolenker" bzw. "rücksichtslose oder unverbesserliche Wiederholungs- und Mehrfachtäter" aus dem Verkehr zu ziehen, sei "klar verfehlt" worden. Schon vor der Einführung hatte der ARBÖ bemängelt, dass das Vormerksystem bei leichten Alkoholdelikten und technischen Mängeln sogar zu Straferleichterungen geführt hatte. So wurde früher bei der "Minderalkoholisierung" (zwischen 0,5 und 0,8 Promille) schon beim zweiten Mal der Führerschein abgenommen, beim Vormerksystem aber erst beim dritten Mal.

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